Jetzt ist es weithin erkennbar: Ein großformatiges Bauschild am Standort des geplanten Krankenhaus-Neubaus in Albbruck weist auf den Neubau des Zentralkrankenhauses hin, der hier in den nächsten Jahren entstehen soll.
Schild als erstes sichtbares Zeichen
„Es soll ein sichtbares Zeichen sein, dass etwas vorwärts geht“, brachte es Landrat Martin Kistler bei einer kleinen Feierstunde auf den Punkt. Denn zu sehen ist von dem eigentlichen Neubau des 335 Betten umfassenden Zentralkrankenhauses samt dazu gehörendem Gesundheitspark noch nichts. Das wird wohl auch noch bis ins nächste Jahr hinein so bleiben.
Stattdessen finde die Arbeit am geplanten Krankenhaus-Neubau hinter den Türen der Planer und Fachleute statt, so der Landrat: „Dieses Jahr ist ein entscheidendes für das Vorhaben, denn Ende des Jahres soll der Auftrag für den Bau vergeben werden.“
Vorbereitende Maßnahmen
Bis es an die konkrete Umsetzung geht, gibt es aber noch eine ganze Menge zu tun: Die Infrastruktur- und Energie-Planung geht weiter und Abstimmungen mit dem Sozialministerium gebe es noch zu treffen. Dabei gehe es um die konkrete Ausgestaltung des Vorhabens – zu klären ist nach Einschätzung einiger Kreisräte aber auch die konkrete Finanzierung. Denn die Kosten für den Neubau belaufen sich auf mehr als 200 Millionen Euro.
Derweil ist es Aufgabe des Eigenbetriebs Gesundheitspark des Landkreises Waldshut, Gespräche mit Interessenten und künftigen Nutzern des Areals zu „verdichten“, so Kistler weiter. Auch Beratungen mit Fachbehörden in Sachen Verkehrserschließung wie auch beim Natur- und Artenschutz stehen noch an.
Klinikbau als Meilenstein für Albbrucks Strukturwandel
Unterdessen ist die Standortgemeinde Albbruck derzeit mit dem Bebauungsplan beschäftigt. Dieser soll laut Bürgermeister Stefan Kaiser im Sommer vorliegen.
Grundsätzlich freue sich die Gemeinde Albbruck natürlich sehr, dass „dieses Leuchtturmprojekt hier realisiert wird“, so Kaiser. Es sei ein Zeichen des Vertrauens, das die Gemeinde im Kreis genieße. Es sei aber auch ein wichtiges Zeichen dafür, dass der Strukturwandel der Gemeinde zehn Jahre nach Schließung der Papierfabrik auf einem guten Weg sei.
Denn der Klinikbau auf der Fläche südlich der Bundesstraße wäre wohl ohne den schmerzhaften Einschnitt damals ebensowenig möglich gewesen wie der Bau eines neuen Wohnquartiers mit über 350 Wohneinheiten, den die Gemeinde gerade vorbereite. Beide Projekte werden auf Gelände realisiert, das ursprünglich der Papierfabrik gehörte, so Kaiser. Insofern habe Albbruck natürlich auch ein großes Interesse, dass alles gut über die Bühne geht.
Neubau soll Gesundheitsversorgung zukunftssicher machen
Das habe im Übrigen auch das Krankenhaus selbst, wie dessen Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt betonte: „Der Strukturwandel im Gesundheitswesen bedingt einfach derartige Projekte, um die Versorgung zukunftssicher zu machen.“
Wenn der Klinikneubau Ende des Jahrzehntes abgeschlossen sei, könne sich der Kreis demnach glücklich schätzen, wirklich etwas Zukunftsweisendes auf den Weg gebracht zu haben, ist sich der Klinikchef sicher.
Auf dem Weg zum Zentralklinikum im Kreis Waldshut
- 1. Oktober 2021: Mit einem symbolischen Scheck über sechs Millionen Euro kam Landesgesundheitsminister Manfred Lucha nach Albbruck. Es ist der erste Zuschussbescheid für das geplante Zentralkrankenhaus, das im Jahr 2028 in Betrieb gehen soll.
- August 2021: Sozialminister Manfred Lucha räumt Zweifel aus: 'Natürlich kommt das Zentralklinikum in Albbruck'.
- August 2021: Der Verlust beim Klinikum Hochrhein fällt wegen der Corona-Pandemie deutlich höher aus.
- Juli 2021: Der Waldshuter Kreistag verabschiedet die Masterplanung für das geplante Zentralkrankenhaus, das im Jahr 2028 in Albbruck seinen Betrieb aufnehmen soll.
- Mai 2021: Der Landkreis sucht Unternehmen für den Bau des Klinikums.
- März 2021: Landrat Kistler spricht im Albbrucker Gemeinderat über den aktuellen Stand.
- März 2021: Das Medizinkonzept steht: Welche Behandlungen werden im Zentralklinikum möglich sein? Hier die Antwort.
- Frühjahr 2021: Bis die Gesundheitsversorgung in Albbruck funktioniert, muss das Klinikum Hochrhein in Waldshut leistungsfähiger werden: Es wird angebaut.
- Dezember 2020: Wie passt der Standort des Zentralspitals mit der Hochrheinautobahn A98 zusammen? Hier die Hintergründe.
- Dezember 2020: Einblick in den Masterplan des geplanten Zentralklinikums 'Gesundheitspark Hochrhein'.
- September 2020: Ein Ziel, aber unterschiedliche Wege zum Zentralspital. Ein Vergleich der Projekte in den Landkreisen Lörrach und Waldshut.
- März 2020: Wirbel um einen nicht-öffentlich gefassten Beschluss im Kreistag zum Medizinkonzept.
- März 2019: Nun steht es fest: Der Standort für das geplante Zentralspital im Kreis Waldshut soll in Albbruck gebaut werden.