„Die artgerechte Weidehaltung ist durch die ungehinderte Ausbreitung der Wölfe in Gefahr! Machen Sie mit uns zusammen darauf aufmerksam!“ So lancierte Ende September der Förderverein der Deutschen Schafhaltung mit Sitz in Berlin eine länderübergreifende Aktion, mit der er „auf die Bedrohung der Weidetierhaltung durch den vermehrt auftretenden Wolf“ hinweisen wollte.

Als optisches Erkennungszeichen sollten am Freitagabend ab 19.30 Uhr Mahnfeuer entzündet werden, auch in der Gemeinde Görwihl. Darauf wurde mehrfach explizit hingewiesen.

Wo sind die Mahnfeuer zu finden? Natürlich im Internet!

Mahnfeuer in Görwihl im Landkreis Waldshut! Donnerwetter, mal was anderes! Zwecks geografischer Einordnung waren die Mahnfeuer-Standorte nach vorherigen schriftlichen Absichtserklärungen an die Organisatoren der Aktion („Wir wollen auch ein Zeichen gegen den Wolfsdruck setzen. Wir sind für Weidehaltung. Somit entfachen auch wir ein Mahnfeuer“) im Internet auf einer Map, früher Karte genannt, gekennzeichnet.

Weit und breit kein Mahnfeuer

Sie befanden sich in Segeten und Engelschwand und wären für Ortskundige eigentlich leicht zu finden gewesen, zumal es ab 19.30 Uhr eindunkelt und ab 20 Uhr stockfinstere Nacht ist, wodurch Feuer besonders gut zur Geltung kommen, siehe Fasnachtsfeuer.

Aber ach: Weit und breit waren keine lodernden Mahnfeuer auszumachen, hin- und herfahren hin oder her. Auch sonst war keiner da, außer in Engelschwand ein paar Hündeler, während in Segeten im Bürgerhaus die Musik probte.

Möglicherweise war die ganze Sache für die Katz

Vielleicht waren die Standorte auf der Map nicht korrekt eingetragen. Vielleicht hat doch irgendwo ein Feuer gebrannt, auf einem Acker hinter einem Haus, tief im Wald, in der Grillschale im Garten, im Kamin in einer Küche.

Aber weithin sichtbar, was eigentlich dem Wesen von Mahnfeuern entsprechen würde, waren sie nicht. Weshalb die ganze Sache möglicherweise für die Katz war. Oder, um es wölfisch auszudrücken, zum Heulen.

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