Kadelburg/Erzingen – In der Matthäuskirche in Erzingen soll ein neues Modell zur Entlastung häuslicher Pflege entstehen, das insbesondere pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz zugutekommen soll. Eine Informationsveranstaltung zu „Friedas Gästehaus“ fand im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Kadelburg statt. Zahlreiche Interessierte aus der Region kamen, um mehr über das Modell zu erfahren. „Ziel des Projekts ist es, pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz zu unterstützen und zu entlasten sowie eine zuverlässige Pflege auf Zeit anzubieten“, sagte Pfarrerin Andrea Kaiser.

Das Angebot umfasst eine Tag- und Nachtpflege, bei der die Betroffenen 24¦bis 48 Stunden oder während Krankheit und Erholungsphasen der Angehörigen aufgenommen werden. Dies ermöglicht den pflegenden Angehörigen Auszeiten, während sie sicher sein können, dass ihre Lieben gut versorgt sind. Die Besucher stellten zahlreiche Fragen. Besonderes Interesse galt dem aktuellen Stand des Projekts, den nächsten Schritten sowie den Erwartungen an die Politik, um solche Modelle erfolgreich umzusetzen.

„Friedas Gästehaus“ wird nicht nur ein Ort der Pflege, sondern auch ein Raum der Begegnung und des Miteinanders. Der Standort in der Matthäuskirche wird als Ort der Gemeinschaft im Dorf geplant, der es den Menschen ermöglicht, in vertrauter Umgebung zu bleiben. Der große Garten bietet eine erholsame Umgebung mit Blick auf die Alpen, die den Bewohnern ein angenehmes und ruhiges Umfeld bieten soll. Zu Gast war auch die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), die die Bedeutung solcher Pflegeprojekte hervorhob. Sie betonte die Notwendigkeit, Pflegeangebote in ländlichen Regionen zu fördern und die Modelle der Pflege zu erweitern, um den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz gerecht zu werden.

Die Idee für „Friedas Gästehaus“ wurde in der lokalen Allianz für Menschen mit Demenz im Landkreis Waldshut Miteinander Hochrhein entwickelt und mit der AOK Hochrhein-Bodensee weiterverfolgt. Die Kirchengemeinde Kadelburg-Klettgau stellt den Raum für das Projekt zur Verfügung, das die Sozialgenossenschaft Friedas Gästehaus e.G. betreiben wird. Ziel ist, eine Kultur der „geteilten Sorge“ zu schaffen. Pflegekräfte, Hauswirtschaftspersonal und freiwillige Helfer werden mit den Angehörigen, Freunden und Nachbarn eine „Caring Community“ bilden, die den Betroffenen eine liebevolle und respektvolle Betreuung zukommen lässt. Infos im Internet unter www.mit-einander-hochrhein.de.