Seit gut zwei Wochen rollt der Verkehr wieder auf der B 34 zwischen Lauchringen und Erzingen, nachdem die Arbeiten am ersten Bauabschnitt der Ortsumfahrung Oberlauchringen nach dreiwöchiger Bauzeit abgeschlossen wurden. Bis die erhoffte Entlastung für die Anwohner der Bundesstraße in Lauchringen aber tatsächlich eintritt, dauert es bis voraussichtlich Ende 2021. Auf diesen Zeitpunkt hat das Regierungspräsidium Freiburg die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts terminiert.
- Warum dauert der Bau der Ortsumfahrung Oberlauchringen bis Ende 2021? In der Bevölkerung, vor allem unter den betroffenen Lauchringern, wird derzeit diskutiert, wie sich die Bauzeit von dreieinhalb Jahren erklären lässt. Zumal die lediglich rund zwei Kilometer lange Strecke, von der 800 Meter bereits fertiggestellt sind, durch offenes und flaches Gelände führt. Das Regierungspräsidium Freiburg teilt auf Nachfrage dazu mit, dass auf diesem kurzen Streckenabschnitt drei „bautechnisch anspruchsvolle Bauwerke“ errichtet werden. Dabei handelt es sich zum einen um eine 190 Meter lange Brücke über die Wutach, zum anderen sind eine Unterführung der Bahnlinie Waldshut-Singen und eine Überführung der Wutachtalbahnstrecke Lauchringen-Stühlingen geplant.
- Wie erklärt das Regierungspräsidium die lange Planungsphase? Bevor die Bagger tatsächlich anrollen können, mahlen zunächst die Mühlen der Bürokratie. „Da es sich bei der Unter- und Überführung um Bauwerke handelt, deren Planung und insbesondere auch die Bauausführung eng mit der Deutschen Bahn abgestimmt werden müssen und vom Eisenbahnbundesamt genehmigt werden müssen, muss von einer Planungszeit von mindestens zwei Jahren ausgegangen werden“, teilt Dieter Bollinger, der leitende Baudirektor beim zuständigen Referat des Regierungspräsidiums, mit. Die Brücke über die Wutach muss wiederum mit der Wasserwirtschaft abgestimmt und vom Bundesverkehrsministerium genehmigt werden. „Auch hier muss von einer Planungszeit von circa zwei Jahren ausgegangen werden“, sagt Bollinger, der davon ausgeht, dass die Planungen, die parallel zu den Planungen des einfacheren ersten Bauabschnitts aufgenommen wurden, bis Ende 2018 abgeschlossen sind.
- Wie geht es nach der Planungsphase weiter? Ist die Planung unter Dach und Fach, folgt eine europaweite öffentliche Ausschreibung der Baumaßnahme sowie das Vergabeverfahren der Arbeiten, das Bollinger als zeitaufwendig beschreibt. Frühester Baubeginn wäre dann in der zweiten Jahreshälfte 2019. Zwei Jahre Bauzeit sind für die Wutachbrücke, die Dieter Bollinger als „Schlüsselbauwerk“ bezeichnet, veranschlagt. Zusammen mit der Bahnober- und -unterführung, dem Anschluss an die vorhandene Brücke an der Einmündung zur B 314, Asphaltierungsarbeiten, dem Anbringen von Markierungen, Schildern und Leitplanken sowie sogenannten Irritationswänden für Fledermäuse ergibt sich die derzeit vorgesehene Fertigstellung des gesamten Bauabschnitts für Ende 2021.
- Wie leicht oder schwierig ist es, Baufirmen zu finden, die die Arbeiten ausführen? Die Auftragslage in der Bauwirtschaft ist derzeit gut. Dennoch bestehen laut Auskunft des Regierungspräsidiums derzeit noch keine Schwierigkeiten, Baufirmen für solch große Maßnahmen zu gewinnen. „Es gibt keine Wartezeiten“, sagt Dieter Bollinger.
- Welche Rolle spielt das Wetter auf den Fortschritt der Bauarbeiten? „Starke Niederschläge und sehr niedrige Temperaturen haben natürlich Einfluss auf Erd- und Straßenbauarbeiten“, teilt Bollinger mit. Normale Witterungseinflüsse werden jedoch bei der Veranschlagung der Bauzeit berücksichtigt. „Extremwetterlagen können natürlich auch zu Verzögerungen führen“, so Bollinger abschließend.

Was wann gebaut wird
- Oktober 2018 bis Mai 2019: Bau eines Wirtschaftsweges und Wildtierdurchlasses
- April bis Oktober 2019: Renaturierung des Klingengrabens
- 2020: Brücke über die Bahnlinie 4403 (Wutachtalbahn nach Weizen)
- 2020/2021: Brücke der Bahnlinie 4000 (Basel – Singen) über die B 34
- 2020/2021: Brücke über die Wutach
- 2021: Brücke eines Wirtschaftsweges über die B 34
- 2019 bis 2021: Straßenbauarbeiten für zweiten Bauabschnitt
- 2021: Markierungen und Beschilderung
- 2021/2022: Bepflanzung