Lauchringen – Mit dem Gesamtverkehrskonzept Raum Zurzibiet beschäftigte sich der Lauchringer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. „Entlang der Grenze ragen die Verkehrsbeziehungen natürlich in das deutsche Gebiet hinein, weshalb der Regionalverband Hochrhein-Bodensee, der Landkreis sowie die angrenzenden Kommunen im Rahmen der grenzüberschreitenden Themen entsprechend an der Planung beteiligt werden und nach Beendigung der Phase 1 des Gesamtverkehrskonzepts Zurzibiet eine Stellungnahme abgeben“, erklärte Bürgermeister Thomas Scheuble, bevor er das Wort an Sebastian Wilske, Verbandsdirektor des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee weitergab, der den Ratsmitgliedern die wesentlichen Punkte des Gesamtverkehrskonzepts für den Raum Zurzibiet erläuterte. Das Konzept betrachten gesamthaft alle Verkehrsträger, neben Auto- und Schwerlastverkehr auch den öffentlichen Verkehr, Radverkehr und Fußgänger. Innerhalb dieses ganzen Themas spielt auch die Frage der zusätzlichen Rheinbrücke bei Waldshut-Koblenz eine Rolle, die angesichts der Verkehrsproblematik auch für Lauchringen von Bedeutung ist.

Sebastian Wilske zeigte die grenzüberschreitenden Verflechtungen auf und ging auf die Problematik des überwiegend regionalen Auto- und Schwerlastverkehrs ein. Anschließend stellte er das Maßnahmenkonzept vor, das die Mobilitätslenkung aber auch Verkehrslenkung, Verkehrsmanagement und Verkehrsangebot im Zurzibiet umfasst. Für die grenzüberschreitenden Verkehre wurde darin festgehalten, dass der grenzüberschreitende Busverkehr verbessert werden soll, ebenso die Verknüpfung des Bahnhofs Waldshut in das Schweizer Netz und die Situation für Pendler aus dem östlichen Bereich mit einem Angebot für Park and Ride. Neben der Stärkung des Busverkehrs sollen auch die Fahrradverbindungen verbessert werden. In der folgenden Konzeptphase 2 wird ein Maßnahmenkatalog mit konkreten Projekten erstellt. Beim Spezialthema Rheinbrücke sollen die bisher diskutierten Brückenstandorte der vergangenen Jahrzehnte erneut auf den Tisch, um sie qualifiziert zu prüfen, wobei die Varianten „West“ und „West-West“ bereits verworfen wurden.

Aus der Perspektive von Regionalverband, Landkreis und Kommunen ist entscheidend, dass die Lösung, die für die Brücke gefunden wird, auch dafür sorgen muss, dass es künftig störungsfreie Verkehre in Ost-West-Richtung gibt. Dafür muss man nicht nur die Brücke, sondern auch die Knotenpunkte anschauen, darauf ist gedrängt worden und wird vom Kanton auch so berücksichtigt.

Stefan Weyhenmeyer: „Wir bauen ein neues Zentralkrankenhaus am Standort Albbruck – wird das in die Planungen eingearbeitet?“ Bürgermeister Scheuble sieht darin keine große Bedeutung für die Standortfrage des Brückenübergangs: „Die Patienten kommen aus unserem Kreisgebiet, weniger aus der Schweiz.“ Der Gemeinderat nimmt die Situationsanalyse der Phase 1 des Gesamtverkehrskonzepts Zurzibiet zur Kenntnis und befürwortet die daraus abgeleiteten Maßnahmen für die grenzüberschreitende Mobilität, insbesondere Ausbau des Personen- und Güterverkehrs sowie des ÖV-Angebots, die Fahrradinfrastruktur und des Angebots Park and Ride.