Nach vielen Jahren Triebwagenverkehr sind nun wieder mit Diesellokomotiven bespannte Personenwagenzüge an den Hochrhein zurückgekehrt. Seit dem Fahrplanwechsel am vergangenen Sonntag fahren nun im Auftrag der Landesverkehrsgesellschaft (NVBW) zwischen „Basel Badischer Bahnhof“ und „Friedrichshafen Hafenbahnhof“ als Novum Doppelstockwagenzüge mit einer Diesellok der Baureihe 245.
Diese Lokomotiven standen seit 2017 im Einsatz auf der „Südbahn“ zwischen Ulm und Friedrichshafen. Die als Inter-Regio-Express (IRE) deklarierten Züge verkehren nun auf der Relation von Basel nach Friedrichshafen im Zweistundentakt.
Mit ihrer größeren Platzkapazität sollen sie die bisher auf dieser Strecke fahrenden Triebwagenzüge der Baureihe 642 entlasten. Letztere füllen auf der Hochrheinstrecke vornehmlich in Doppeltraktion fahrend nun zwischen Basel und Singen/Hohentwiel den Stundentakt auf. Wer weiter in Richtung Ulm will muss nun neu in Friedrichshafen-Stadt umsteigen. Ebenso in Richtung Lindau/Bodensee. Dafür kann jetzt bis zum Hafenbahnhof von Friedrichshafen durchgefahren werden. Hier gibt es unter anderem Anschlüsse zu den Fähren nach Romanshorn oder zu den Schifffahrtslinien der Bodensee-Schifffahrts-Betriebe (BSB).
Diesellokbespannte Züge gab es letztmalig in den Jahren 2012 und 2013 am Hochrhein, als zwischen Erzingen und Schaffhausen der doppelspurige Gleisausbau und die Elektrifizierung dieses Streckenabschnittes erfolgte. Damals verkehrten Züge mit Diesellokomotiven der Baureihe 218 und Wagen der Schwarzwaldbahn zwischen Basel und Lauchringen. Die jetzigen Diesellokzüge konnten mit dem Fahrplanwechsel und der Umstellung auf einen rein elektrischen Betrieb zwischen Ulm und Friedrichshafen an den Hochrhein verlegt werden. Hier sollen sie bis 2027 im IRE-Verkehr verbleiben. Ab Ende 2027 soll auch am Hochrhein, so der heutige Planungsstand, der Zugverkehr nur noch rein elektrisch erfolgen und dies vornehmlich im Halbstundentakt.