Entlang des zukünftigen Rheinuferrundwegs Laufenburger Acht sollen 19 Stationen unterhaltsam Wissen über die Stadt, den Fluss und die Landschaft am Hochrhein vermitteln. Thematisch wird das Spektrum von der Stromproduktion über die Gewässerreinhaltung bis zur historischen Flößerei reichen. Inhalt und Gestaltung der Stationen erarbeitet wie auch das Marketingkonzept für die Laufenburger Acht die Malterdinger Agentur Aufwind Group. Sie zeichnet unter anderem in Höchenschwand bereits für den Wolfspfad verantwortlich. Ein Vertreter der Agentur stellte am Montag im Gemeinderat die ersten Entwürfe für die Stationen und das Marketing-Logo für die Laufenburger Acht vor. Der Uferweg soll Ende des Jahres in Betrieb gehen.

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Vor allem für Familien mit Kindern sind jene 14 Haltepunkte aus massivem Cortenstahl gedacht, an denen gekurbelt, geklettert, geguckt und nebenbei auch noch gelernt werden kann. Mit „vier Jahre aufwärts“ gab Aufwind-Vertreter Simon Hübner das Alter der Zielgruppe an, für die teils elektrischen Stationen entlang der Laufenburger Acht gedacht sind. Für sie gibt es zum Beispiel ein Angelspiel, bei dem Darstellungen aller essbaren Rheinfische gefischt werden können, ein Schiebequiz mit Schätzfragen zur Altstadt oder einen Fotopunkt, wo man sich mit einem 1,4 Meter langen aus Holz gefrästen Salm fotografieren lassen kann.

Acht dieser Haltepunkte werden sich am deutschen, sechs am Schweizer Rheinufer befinden. Dazu kommen drei Informationstafeln über den Verlauf des Wegs (zwei auf deutscher, eine auf Schweizer Seite) mit Kinderelementen sowie zwei reine Informationstafeln. Jede Station kommt je nach technischem Aufwand auf 6800 bis 26.000 Euro. Alle 19 Stationen zusammen kosten 159.000 Euro, die sich das badische und das aargauische Laufenburg zur Hälfte teilen. Zusammen mit einigen Nebenkosten wird die Gesamtinvestition für Laufenburg/D etwa 100.000 Euro betragen, wovon 60.000 Euro über das Interreg-Förderprogramm die EU und 40.000 Euro die Stadt selbst tragen werden.

Zwei weitere Stationen zum Thema Stromgewinnung und Kraftwerk finanziert außerhalb des kommunalen Vorhabens privat die Energiedienst Holding. Diese hatte erst vor Kurzem erklärt, den Wehrübergang des Kraftwerks Laufenburg ganzjährig zu öffnen und damit die Laufenburger Acht mit ihren drei Rheinquerungen (die beiden anderen auf der Laufen- und der Hochrheinbrücke) erst möglich gemacht.

Aus dem Gemeinderat gab es viel Zuspruch für das von Aufwind erarbeitete Konzept. Viele Stadträte machten auch konkrete Vorschläge zu dessen Verbesserung. So wies Michaela López Dominguez (FW) als Mutter darauf hin, die für Kinder besonders attraktiven Stationen möglichst gleichmäßig auf die Wegstrecke zu verteilen. Sascha Komposch (FW) erkundigte sich nach Müllbehältern, auf die bewusst verzichtet worden sei, wie Bürgermeister Ulrich Krieger darauf antwortete. Raimund Huber (Grüne) regte an, auf jeden Fall eine Animation der historischen Stromschnellen zu präsentieren und die enorme Wassertiefe in diesem Bereich zu thematisieren, sein Fraktionskollege Jürgen Weber wies auf das Phänomen der Kehrströmung im Bereich des Schweizer Uferstegs hin. Robert Terbeck (SPD) schlug vor, private Geldgeber ins Boot zu holen, was Krieger aber nicht für sinnvoll hielt, weil Drittmittel (also Finanzmittel, die weder von der Kommune noch aus dem Fördertopf der EU stammten) im Interreg-Programm nicht anerkannt würden.

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Nur Gabriele Schäuble (FW) hatte etwas auszusetzen vor allem an den technisch anspruchsvoller gestalteten Stationen: „Wer unterhält das? Wer kontrolliert, ob alles noch funktioniert?“ Grundsätzlich würden die Stationen wie Spielgeräte behandelt, also vom TÜV abgenommen und auch regelmäßig kontrolliert, antwortete ihr der Bürgermeister. Die meisten Stationen kämen ohne technische Pflege aus. Hübner ergänzte, dass nach seiner bisherigen Erfahrung die Nutzer solcher Wege der Verwaltung schnell meldeten, wenn eine Station nicht mehr funktioniere. Mutwillige Zerstörungen kämen sehr selten vor, eher seien Schmierereien ein Problem.