Laufenburg Tradition trifft Kinderspaß – so könnte man den Besuch der Laufenburger Narro-Altfischerzunft beim diesjährigen Kindersommer (LaKiSo) beschreiben. Einen Vormittag lang tauchten die Kinder in die bunte Welt des Narrenvereins ein und lernten dabei nicht nur Fasnachtssprüche, sondern auch viel über die Laufenburger Stadtgeschichte.

Bevor es allerdings richtig losging, stellten die Zünftler das Wissen der jungen Gäste auf die Probe. Die Kinder mussten sich an die letzte Fasnachtszeit zurückerinnern und die kreativen Narrensprüche laut rufen: „Fahr ufe, fahr abe, fahr Laufenburg zue, wie tanze die Narre, wie chläppre die Schuh!“ Im Anschluss beantworteten die Vereinsmitglieder die Frage nach den Ursprüngen der Fasnachtstraditionen – vom Narrolauf am Fasnachtsdienstag bis hin zur berühmten Tschättermusik. So erfuhren die Kinder, dass der Rhein früher – bevor das Wasserkraftwerk erbaut wurde – viel schneller floss und der Fischfang in Laufenburg eine ganze Handwerkszunft hervorbrachte. „Die Lachse, die wir hier Salm nennen, wurden nach ganz Europa verkauft“, berichtete Stefan Lehmann im altehrwürdigen Festsaal des Goldenen Ankers. Aus diesem alten Fischerhandwerk entwickelte sich im Laufe der Zeit die Narro-Altfischerzunft – und damit auch die bis heute lebendige Tradition der Laufenburger Fasnacht.

Bei der Tschättermusik, die die Laufenburger Altstadtbewohner zur „wilden Jahreszeit“ bereits um 6 Uhr aus den Betten holt, mussten die Ferienkinder dann nicht mehr nur zuhören: Mit Eisen, Stöcken und allem, was Krach macht, wurde kräftig auf den Rhythmus gehauen. Nicht nur die Musik, auch die Verkleidung wurde ausprobiert. Die Narro-Altfischerkutte durfte jedes Kind einmal überstreifen – dazu eine kunstvoll geschnitzte Holzmaske mit schauriger Grimasse. Diese Masken sind bis heute fester Bestandteil der Narren-Tracht. Neue Mitglieder – der Verein ist nach wie vor eine reine Männerrunde – müssen ihre Ausstattung selbst finanzieren. „Das kostet dann zwischen 500 und 1200 Euro“, erklärte Stefan Lehmann den staunenden Kindern.