Murg Die Gemeinde Murg muss sich auch im Kindergartenjahr 2025/26 keine Sorgen um ausreichend Kindergarten- oder Krippenplätze machen. Es gibt sogar freie Plätze. Sorgen kommen aber aus der Personalecke. Weil es wie überall an Personal fehlt, ist der Kindergarten Spatzennest in Hänner zurzeit nur für 25¦Kinder ausgelegt. 42 Kinder wären möglich.

Damit hat die Gemeinde einen noch größeren Puffer, als er sich aus den Anmeldungen für das kommende Kindergartenjahr ergibt. 304 Plätze für über Dreijährige stehen in den Kindergärten der Gemeinde Murg zur Verfügung, 294 Kinder sind angemeldet. Zehn Plätze bleiben somit frei, zuzüglich der theoretischen 17 Plätze in Hänner.

Auch in den fünf Kinderkrippen für die unter Dreijährigen wird es freie Plätze geben. Sieben Plätze sind „In der Mühle“ frei und drei in Oberhof. Nur die „Arche Noach“ in Niederhof ist voll belegt. Wie schon in den Vorjahren gehen daher die Überlegungen dahin, eventuell Plätze an die Nachbarkommunen abzugeben. Man wolle die Entwicklung aber erst einmal abwarten, sagte Bürgermeister Adrian Schmidle am Montagabend in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats Murg.

In der Geburtenstatistik sehen die Zahlen für den Herbst noch etwas anders aus. Wie Hauptamtsleiter Andreas Klomki zur Kindergartenplanung ausführte, hätten theoretisch 317 Kinder Anspruch auf 304 Plätze. Allerdings sind das im Vergleich zum Vorjahr 31¦Kinder weniger, die Anspruch auf einen Kindergartenplatz haben. Dieser Trend werde sich fortsetzen, so Klomki. Das Neubaugebiet „Auf Leim“ sei mittlerweile weitgehend bebaut und bezogen. Die Geburtenstatistik für das Jahr 2026/27 weist 292 über Dreijährige aus. Der Puffer an freien Plätzen verschafft Spielraum, den die Verwaltung begrüßt. Der Hauptamtsleiter informierte über die steigende Tendenz, Integrationskinder, also Kinder mit besonderem Förderbedarf, aufzunehmen. Da der Betreuungsaufwand für diese Kinder umfangreicher sei, werden zwei Kindergartenplätze gegengerechnet.

Zum Personalproblem in Hänner, der unter kirchlicher Trägerschaft steht, wusste Bürgermeister Adrian Schmidle, dass aktuell Bewerbungsgespräche laufen. Ob das Sinn mache, wo doch ohnehin Plätze frei seien, fragte Rat Georg Kirschbaum (SPD) nach. „Das wäre am falschen Ende gespart“, erwiderte Schmidle. Mehr Personal nehme Druck von den Erzieherinnen. Auch von Pufferkapazidtäten war die Rede. Andrea Volz (Die Grünen): „So oft fallen Erzieherinnen aufgrund der eigenen Familienplanung aus. Und dann gibt es ja auch die Krankheitsfälle.“

Der Gemeinderat stimmte abschließend einer Erhöhung der Kindergartenbeiträge um 7,3¦Prozent für den kommunalen Kindergarten „Regenbogen“ in Oberhof ab dem Kindergartenjahr 2025/26 zu. Das Gremium folgte damit den Empfehlungen der kirchlichen Fachverbände sowie dem Gemeinde- und Städtetag. Die kirchlichen Träger werden diese Erhöhungen ebenfalls übernehmen. Die SPD-Fraktion stimmte wie jedes Jahr dagegen. Sie fordert aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit, dass die Gebühren nicht auf der Anzahl der Kinder basieren, sondern von der finanziellen Situation der jeweiligen Familie abhängen.