2014 ist die Aluminium Rheinfelden mit Alois Franke zuversichtlich mit dem Geschäftsbereich Semis (Scheiben aus Reinaluminium) in ein vielversprechendes Amerika-Geschäft auf Joint-Venture-Basis mit dem Verpackungsmittel-Konzern CCL gestartet. In Clinton, einer Kleinstadt im Bundesstaat North Carolina, wurde ein Werk in Regie der Alu aufgebaut, um die Kapazität der Butzenproduktion zu erweitern, um den Markt in Mexico mit Dosenfabriken zu beliefern. Über die Aufbauphase kam die Fabrik allerdings nie hinaus.

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Die vereinbarten ansteigenden Butzenverkäufe von 2000 bis 8000 Tonnen im Jahr stellten sich nicht ein. Seit Donnerstag ist das Amerika-Abenteuer Geschichte, bestätigt CEO Erika Zender: „Der Prozess hat ein gutes Ende genommen“, betont sie im Gespräch. Schon Anfang 2019 habe sie aufgrund der Entwicklung, die weder Erwartungen noch Verträge erfüllt habe, eine Trennung des Joint-Venture-Geschäfts in die Wege geleitet. Die Analyse habe ergeben, dass diese Zusammenarbeit „nicht zu unserem Vorteil ist“, weil CCL Industries als Partner „macht, was er will“, so Zender.

Verluste „schon abgeschrieben“

Als die Rheinfelden Americas CCL gegründet wurden, an der die Alu-Tochter 50 Prozent hielt, bestand die Erwartung, dass sich in einem eher strukturschwachen Raum der USA Entwicklungsmöglichkeiten schaffen lassen und die Produktionskapazität in Rheinfelden erweitern. Allerdings habe sich nicht die erhoffte Stammmannschaft gebildet. Die Alu habe mit ihrer Technologie das Werk aufgebaut, mit dem Ziel, 60 Stellen zu schaffen.

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Unter dem Strich wurde 110 Mal neu geschultes Personal eingestellt: „Das war das größte Problem“, so Zender. Als Juniorpartner eines Konzerns habe die Alu in Clinton ohne Erfolg investiert, sodass das Joint-Venture immer mehr Geld verbraucht habe. Abschließend hält Zender fest: „Wir haben CCL eine Fabrik geschenkt“ und auf einen Wert von zehn Millionen verzichtet. Als glücklicher Umstand bei der Trennung habe sich erwiesen, dass die in Rheinfelden produzierte Gießwalzenanlage für die Produktion mit einem Eigentumsvorbehalt belegt war. Nachdem die Notbremse gezogen ist, werde nach vorne geschaut und in einer Kunden-Lieferanten-Beziehung mit CCL weitergearbeitet. Die Verluste aus dem Amerika-Geschäft hat die Aluminium laut Zener „schon abgeschrieben“, sodass es keine finanziellen Belastungen gebe.