Ingrid Böhm

An Vereinen im Allgemeinen herrscht in der Großen Kreisstadt kein Mangel. Dennoch gibt es im gemeinnützigen Wirken Lücken, die sich noch füllen lassen. Genau dies hat der noch in Gründung befindliche Kiwanis-Club vor. 16 aktive Mitglieder haben sich seit Ende 2018 um Präsidenten Alexander Keil und den stellvertretenden Präsidenten Andreas Bödeker gefunden. Sie alle vereint der Wunsch, hilfsbedürftige Jugendlichen und Kindern vor Ort zu fördern. Dazu gibt es erste Initiativen. So unterstützt der Kiwanis-Club, für den Bürgermeisterin Diana Stöcker als Patin fungiert, beispielsweise das Projekt Kisel (Kinder suchtkranker Eltern). 

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Gefragt ist bei dieser gemeinnützigen Arbeit auch finanzielle Hilfe. Denn es werden Fahrdienste übernommen, um Kinder aus von Suchtproblemen betroffenen Familien zu Therapiestunden ins Jugendhaus im Tutti-Kiesi zu holen und wieder zurückzubringen. „Das sind Kinder, denen muss geholfen werden“, ist sich der Vorstand einig. Wie groß der Hilfsbedarf ist, macht Bödeker mit einer Zahl deutlich: Im Landkreis Lörrach soll es 6000 Kinder Suchtabhängiger geben.

Engagement auch als Personen

In den vergangenen Monaten sind weitere Mitglieder zum Kiwanis-Club in Gründung gestoßen. Dabei legen die Mitwirkenden viel Wert darauf, dass das Miteinander stimmig ist. „Wir engagieren uns auch als Person und nicht nur mit Geld“, sagt dazu Alexander Keil, der auch seine berufliche Kompetenz als Heimerzieher und Standortleiter im Spiel- und Kulturhaus Tutti-Kiesi einbringt. „Wir sind eine gemischte Gruppe durch Weitersagen“, mit Mitgliedern aus dem Sozialen, aus der Industrie und Ärzten. Jeder bringt Erfahrung in die Arbeit ein.

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Der Kiwanis-Club befindet sich in jeder Beziehung noch im Wachsen. In den nächsten Wochen erwartet der Vorstand, dass die Gründungsphase vollzogen ist mit der Anerkennung als gemeinnütziger Verein, der auch Spendenbescheinigungen für Unterstützer ausstellt. Wachsen bedeutet auch, weitere Mitglieder zu gewinnen, vor allem aber als Einrichtung bekannter zu werden, auch bei Unternehmen.

Schattenkinder im Mittelpunkt

Inzwischen haben Gespräche und Kontakte mit sozialen Einrichtungen stattgefunden und zum Abstecken des Aktionsradius im Service-Clubs geführt. Als Beispiel für Aktionsfelder bürgerschaftlichen Engagements in diesem Jahr nennt der Vorstand das St. Josefshaus in Herten und die Caritas in Rheinfelden. Im Mittelpunkt stehen die „Schattenkinder“. Keil beschreibt es als „Herausforderung“ die Kinder zu finden, die eine Hilfe brauchen. Deshalb ist der Kiwanis-Club auch mit Schulen und Kindergärten in Kontakt.

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Das sind Geschwister in Familien, in denen sich das meiste um ein behindertes oder schwer krankes Kind dreht. Für diese Kinder, die zu wenig Aufmerksamkeit erhalten, wird der Kiwanis-Club einen Tag veranstalten, damit diese Kinder einmal im Mittelpunkt stehen, kündigt Bödeker an. Aus diesem Hilfsgedanken heraus ist ein Kinder-Zirkus-Tag im Tutti-Kiesi mit dem Zirkus Papperlapapp im Mai geplant. Die Finanzierung von etwa 1500 Euro übernimmt der Kiwanis-Club.

Offizielle Gründung bis Juni

Der Club generiert sein Budget für die Arbeit mit Kindern aus verschiedenen gemeinschaftlichen Bewirtungseinsätzen, wie beim Kunstsonntag oder zuletzt beim Neujahrskonzert und Wohltätigkeitsveranstaltungen. Auch bei der Kulturnacht im Mai werden die Mitglieder wieder bewirten. Als Basisbeitrag zahlen Mitglieder eine jährliche Umlage an den Kiwanis Club Deutschland von 90 Euro und für den Rheinfelder Club 60 Euro. Aber „jeder darf auch mehr“, merkt Bödeker zum Selbstverständnis an. Durchstarten ist in diesem Jahr das Ziel. Dazu wird in Klausur das Programm erarbeitet. Die Internetseite befindet sich im Aufbau. Die offizielle Gründung ist bis Juni geplant.

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