Rolf Reißmann

Der vom Gemeinderat beschlossene Bau eines neuen Gerätehauses war eines der wichtigen Themen der jährlichen Hauptversammlung der Feuerwehr, zu der die Mitgleiter aus allen zehn Abteilungen am Freitagabend in Adelhausen zusammenkamen.

Kommandant Dietmar Müller zog die Bilanz des vergangenen Jahres. Weniger Einsätze und Personal Insgesamt 228-mal wurde die Feuerwehr im gesamten Stadtgebiet im Vorjahr alarmiert. Die 36 Brände machten dabei nur einen kleinen Teil aus; wesentlich häufiger waren technische Hilfeleistungen. 38 mal gab es Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen. Zu den 28 Einsätzen bei Wassernot gehörten auch Hilfeleistungen nach einem Starkregen in Grenzach-Wyhlen, wofür sich der dortige Kommandant Claus Werner bedankte. Außerdem übernahm die Feuerwehr 33 Sicherheitswachdienste und Umzugssicherungen. Die Zahl der aktiven Feuerwehrleute verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um fünf. 17 Frauen und 243 Männer gehören den Abteilungen an.

  • Jugendabteilung wächst: Inzwischen 83 Mitglieder lernen in der Jugendfeuerwehr; das sind zwei mehr als im Jahr zuvor. 14 Mädchen gehören dazu. Bedenkt man, dass 17 Jugendliche ausgeschieden sind, konnte eine Vielzahl neu hinzugekommener Kinder und Jugendlicher begrüßt werden. Jugendwart Rene Stach bedauerte, dass abgesehen von Ortswechseln oder gestiegenen Schulanforderungen auch mehrfach Jugendliche ausschieden, weil sie einfach die Lust verloren hatten. Zwei Gruppen erreichten die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr.
    Acht Jugendliche wurden zur Hauptversammlung in die Einsatzabteilungen übernommen und von Kommandant Dietmar Müller per Handschlag verpflichtet.
  • Anerkennung für Engagement: Oberbürgermeister Klaus Eberhardt dankte als erster für das ehrenamtliche Engagement: „Ihre Leistungen für das Gemeinwohl in der Stadt schätzen wir sehr. Wir bedanken uns auch für vieles, was hinter den Kulissen geschieht“, sagte er. Er zeigte sich vor allem beeindruckt vom Durchschnittsalter der Aktiven, das bei 39 Jahren liegt. Kreisbrandmeister Christoph Glaisner griff diesen Gedanken auf, und lobte die beispielhafte Jugendarbeit, ebenso die Wissensweitergabe an andere Feuerwehren. Glaisner sprach auch einen Dank an die Arbeitgeber aus, die ihre Beschäftigten bei Alarmierung freistellen. Dies sei besonders wichtig bei Tages-einsätzen während der üblichen Arbeitszeiten.
  • Lohnende Partnerschaften: Teil der täglichen Arbeit war auch das Zusammenwirken mit den Feuerwehren der Evonik und in den gegenüberliegenden Schweizer Ortschaften. Sehr praktische Hilfe leistet derzeit die Feuerwehr Rheinfelden/Schweiz; sie verfügt bereits über eine Drehleiter der neuesten Generation. Damit können auch schwergewichtige Patienten aus komplizierten Situationen geborgen werden, so geschehen in Warmbach.
  • Schwerpunkt Gerätehaus: Für die Feuerwehr ist der Bau des zentralen Gerätehauses wichtigstes Thema in diesem Jahr. Oberbürgermeister Eberhardt erläuterte, dass das neue Gebäude vom Kreisverkehr Müßmattstraße aus erschlossen werden solle.
    Umfangreiche Erschließungen seien notwendig, unter anderem bis zur Cranachstraße. Die hohen Kosten verpflichten zu überlegtem und zukunftsorientiertem Bauen, denn das Gerätehaus werde mehreren Generationen dienen. „Für die Feuerwehr selbst bringt dieser Neubau einen grundlegenden Umbruch,“ sagte der stellvertretende Kommandant Marc Thoma. Die Struktur der Feuerwehr werde dadurch verändert und gestärkt. Nun formiert sich eine Projektgruppe Zentrales Gerätehaus, die die grundlegenden Entscheidungen vorbereitet. Außerdem sollen sich fünf Arbeitsteams mit der Gestaltung der Außenanlagen, den Ausbildungsmöglichkeiten, den feuerwehrtechnischen Anlagen, der inneren Infrastruktur sowie den Werkstätten und Rüsträumen befassen. Damit arbeite die Feuerwehr „sachgerecht und zweckmäßig“ an der Ausführungsplanung mit.