Elena Borchers

Im September hat das Architekturbüro Dasch Zürn + Partner seinen Siegerentwurf aus der Ausschreibung für das zentrale Feuerwehrgerätehaus in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vorgestellt. Danach war die Feuerwehr wieder gefragt. Vom Architekturbüro hat sie einen Katalog mit 88 Fragen bekommen, mit denen Details zur genauen Ausgestaltung des zentralen Hauses geklärt werden sollen. Viel Arbeit, die die Kameraden vor Weihnachten zu erledigen hatten.

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„Die Basis für die Ausschreibung ist ein Raumbuch gewesen, in dem die Feuerwehr ihren Bedarf beschrieben hatte“, erklärt Feuerwehrkommandant Dietmar Müller. Die 88 Fragen des Architekturbüros gehen detailliert auf verschiedene Forderungen im Raumbuch ein. „Ziel war es, die Fragen bis Weihnachten zu beantworten“, so Müller. Und das hat auch geklappt. „Wir haben eine Punktlandung hingelegt.“

Um das zu schaffen, hatten sich zwei übergeordnete Projektteams gebildet – eines mit Vertretern der Stadt und eines mit Vertretern der Gesamtfeuerwehr. Das Team der Feuerwehr untergliederte sich nochmal in sechs Gruppen von jeweils vier bis sieben Personen, die sich speziellen Themen gewidmet haben: Ausbildung und Übung, Außenanlagen, Infrastruktur und EDV, Organisation und Verwaltung, Werkstätten und Öffentlichkeitsarbeit. Für die Zukunft sei noch ein Team „Historie“ angedacht, so Müller, das sich mit der Frage beschäftigen soll, was mit dem alten Gerätehaus passiert.

Dietmar Müller, Kommandant der Feuerwehr Rheinfelden.
Dietmar Müller, Kommandant der Feuerwehr Rheinfelden. | Bild: H. Gollin

Jedes der Teams hat sich zu regelmäßigen Sitzungen getroffen, bei denen es ans Eingemachte ging. Eine Frage behandelte etwa die Anordnung der Räume im oberen Bereich, erzählt Müller. Dort sind Zimmer für Schulungen, die Jugend und die Verpflegung angedacht. Die Feuerwehrvertreter hatten sich im Raumbuch ganz genau überlegt, wie diese am sinnvollsten angeordnet sein müssen. „Aus statischen Gründen würden die Architekten die Räume aber lieber tauschen“, so Müller. Ohne Tausch müsste die Statik baulich verbessert werden, was möglich, aber deutlich teurer wäre.

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Die Frage nach den Kosten schwang bei fast jedem der bearbeiteten Punkte mit. Schließlich wird das Gebäude nach der aktuellen Planung mit 13,9 Millionen Euro bereits rund drei Millionen Euro teurer als ursprünglich angedacht. „Wir wollen dem Gemeinderat keine weitere Hiobsbotschaft überbringen müssen“, sagt Müller. „Wir wollen als Feuerwehr bodenständig bleiben und mit Augenmaß das darstellen, was wir brauchen.“

Bei den Wünschen Federn lassen

Darum werden die Feuerwehrleute wohl auch bei dem ein oder anderen Punkt zurückstecken müssen. „In den Teamsitzungen kam zum Beispiel der Wunsch nach einer Umzäunung des Gerätehauses auf“, erzählt Müller. Zwar wird es ein öffentliches Gebäude sein, doch bestehe die Sorge, dass sich dort nachts unerlaubt Personen träfen und sich Müll ansammele. Aber so ein Zaun kostet viel Geld. „Wenn wir an finanzielle Grenzen stoßen, wäre das ein Punkt, bei dem wir als erstes Federn lassen müssten“, so Müller.

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Unstrittig ist hingegen die Tatsache, dass es Umkleiden geben muss. Die Frage ist jedoch, wie viele davon für Männer und wie viele für Frauen ausgelegt sind. „Zunächst sind wir von 20 Frauenumkleidekabinen ausgegangen, ich halte zehn jedoch für ausreichend“, sagt Müller. Die Frauenquote liege in der Rheinfelder Feuerwehr derzeit bei sechs bis sieben Prozent. „Das werde sich erstmal wohl nicht deutlich ändern. Man wolle aber flexibel bleiben, „falls sich der Wind doch noch dreht“.

Hoffnung auf Mitgliederzuwachs

Und das hofft Müller natürlich. Nicht nur, was die Frauenquote angeht, sondern auch mit Blick auf die gesamte Mitgliederzahl. Bei der Anzahl der Spinde hat man zumindest schon einmal optimistisch geplant. „Zunächst waren wir von 80 bis 90 ausgegangen, jetzt setzen wir eher auf 120.“ So hätten nämlich Erfahrungen, etwa in Tuttlingen, gezeigt, dass ein neues Feuerwehrgerätehaus neue Mitglieder anzieht. „Die Tuttlinger Feuerwehr musste sogar einen Aufnahmestopp verhängen“, so Müller. Er hofft, dass dieser Effekt auch in Rheinfelden eintreten wird. Aktuell hat die gesamte Feuerwehr dort über alle zehn Abteilungen rund 260 aktive Mitglieder. „Weniger sollten es nicht werden, ein Zuwachs wäre toll.“

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Um auch die Jugend schon mal auf diese Zukunft einzustimmen, habe man kürzlich eine Umfrage unter den jungen Mitgliedern gestartet. „Wir wollten wissen, wo sie sich später mal bei der Feuerwehr sehen. Es ist uns sehr wichtig, die jungen Leute nach ihren Neigungen zu fördern“, erzählt Müller. Mit dem Ergebnis sei er zufrieden. „Das Interesse in alle Richtungen ist groß.“

Das sei gerade vor dem Hintergrund wichtig, dass es nach wie vor einige Kameraden, vor allem ältere, gebe, die nicht „zusammenwachsen wollen“ und gegen das zentrale Feuerwehrgerätehaus sind, so Müller. „Wir werden niemanden zwingen, sind aber natürlich froh um jeden, der mitkommt.“