Ingrid Böhm-Jacob

Jeder kann es beobachten: Die Verkehrsdichte nimmt weiter zu. Das Polizeirevier nennt als Folge für 2017: mehr Unfälle. Durchschnittlich sind es am Tag etwa drei, in zwölf Monaten summieren sich die Crashs auf 1149. Das sind fast sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Dennoch wurden weniger Personen verletzt (Rückgang 13 Prozent). Trotzdem verunglückten im Straßenverkehr 202 Personen und damit mehr als im Schnitt des Landkreises. Allerdings sind Radfahrer, Fußgänger und Zweiräder nicht häufiger als bisher in Unfälle verwickelt.

Obwohl die Unfallzahlen auf einen neuen Höchststand klettern, hält Revierleiter Siegfried Oßwald die Bilanz für unspektakulär, was auf prinzipielle ordentliche Sicherheitslage auf den Straßen des Reviers schließen lässt. Dennoch gibt es mehrere neuralgische Punkte, aber auch unangemessenes Verhalten im Straßenverkehr führt dazu, dass es oft auch kracht, ohne dass bei der Ursachenforschung festzustellen ist, wieso es passiert ist. Auf „Aufmerksamkeitskiller“ am Steuer und da gehört an erster Stelle das Fahren mit Handy am Ohr oder Nachrichtenschreiben dazu, wird die Polizei künftig ein stark kontrollierendes Auge werfen. Auch stellen die Beamten fest, dass wieder schneller gefahren wird als erlaubt. Auch der Umgang mit Gurt, Helm und Kindersicherung gilt als etwas lasch. „Unfälle passieren immer auf Fehlverhalten“, merkt Oßwald an.

Drogen und Alkohol

Drogen spielten bei zwei Unfällen und 39 Fahrten eine Rolle, alkoholisiert waren 75 Fahrer in Kontrollen unterwegs und die 20 Unfälle mit Promille bedeuten wieder einen leichten Anstieg. Insgesamt stellt die Polizei fest, dass junge Fahrer (bis 25 Jahre) und Senioren (ab 65) als Risikogruppe gleich stark an Unfällen beteiligt sind, Kinder waren elf Mal betroffen.

Radler, Fußgänger, Lastwagen

Die Zahl verunglückter Radfahrer gilt als stabil. 34 wurden leicht und acht schwer verletzt, die Ursachen dafür sind ebenso unterschiedlich wie bei Fußgängerunfällen, die zwar zugenommen haben, aber laut Oßwald kein Grund sind, um „Alarm zu schlagen“. Dafür gab es deutlich mehr Unfälle mit Lkw, 46 Mal waren die Fahrer selbst Verursacher, 72 Mal beteiligt. Insgesamt gab es 2017 im Verkehr des Revierbereichs einen Toten, 31 Schwerverletzte und 170 Leichtverletzte und damit eine Zunahme um knapp 4 Prozent.

Unfallschwerpunkte

Vier Mal krachte es im Turbinenkreisel, bei zwei Unfällen wurden auch Personen verletzt. Bei sieben Unfällen mit verletzten drei Jahren bleibt die Drehscheibe weiterhin ein Unfallschwerpunkt. Gleich dahinter rangiert die A 861-Ausfahrt Rheinfelden-Mitte (Nollingen) mit sechs Zusammenstößen und fünf Mal gab es einen Zusammenstoß an der Ecke Werder-/Goethestraße.