Die Natur ist für Wilhelm Schmieder die größte Inspirationsquelle. Der Rheinfelder Maler ist auch mit 86 Jahren täglich draußen, um mit wachem Blick die Eindrücke der Landschaft aufzunehmen. In der traditionellen Silvesterausstellung im Gemeindezentrum Eichsel zeigt der Künstler, der sich seit 60 Jahren der Malerei widmet, 45 Landschaftsbilder und Naturansichten.
Es geht Wilhelm Schmieder in seinen Ölbildern um die Stimmungen in der Natur, die er in naturalistischem Stil eindrucksvoll festhält. Meist malt er seine Motive an der Staffelei nach Dias, die er an die Wand projiziert. Die Besucher können in der Werkschau mit den Augen durch Winterlandschaften, über verschneite Felder, idyllische Wege und blühende Wiesen wandern, die Wilhelm Schmieder mit Sorgfalt und spürbarer Liebe zur Natur malerisch eingefangen hat.
Gespür für Licht, Farbe und Perspektive
Auch den weiten Blick über ein Getreidefeld, einen Bergbach oder die Kirschblüte bei Adelhausen hat der naturverbundene Maler mit Gespür für Licht, Farbe und Perspektive auf Leinwand gebannt. Viele Motive findet Schmieder auf Wanderungen und Spaziergängen auf dem Dinkelberg, im Schwarzwald und Markgräflerland.
Vor allem Bäume haben den Maler von jeher fasziniert. „Werden und Vergehen“ nennt er Bilder abgestorbener Bäume, aus denen wieder neues Pflanzenleben wächst. Bäume entdeckt man in vielen Arbeiten, einen starken mächtigen Stamm, von Moos bewachsen, einsame, kahle Winterbäume in der Schneelandschaft, aber auch blühende Bäume. Der Autodidakt, der Mal- und Zeichenkurse in Basel und in der Volkshochschule Rheinfelden belegt hat, zeigt auch eindrucksvolle Berglandschaften, majestätische Gebirge, die er von früheren Touren als leidenschaftlicher Bergsteiger kennt.
Besuche in der französischen Partnerstadt Fécamp regten ihn zu Normandie-Impressionen der Felsenküste und dem Blick übers Meer an. Sehenswert sind auch die detailgenauen Naturstudien von Rebblättern, Kürbisblüten oder einem braun verfärbten Blatt, das er auf einem Spaziergang gefunden hat. „Heißer Sommer“ betitelt er dieses Bild des vertrockneten Blattes und der rissigen Erde.
Der Maler aus Rheinfelden sensibilisiert seine Betrachter nicht nur für die Schönheit, sondern auch für die Vergänglichkeit und die Verletzlichkeit der Natur. Inmitten der Landschaften fällt das Bild eines Kirchenfensters auf. Wilhelm Schmieder hat es im Gedenken an den verstorbenen Malerkollegen Robert Fritz gemalt.
Bei der Vernissage freuten sich Ortsvorsteher Stefan Eckert und sein Vorgänger Reinhard Börner, dass der Maler seine Bilder im Gemeindezentrum Eichsel ausstellt.