Lisa Bartelmus

Vom 14. bis zum 22. März findet das Frühlingsfest auf dem Tutti Kiesi Gelände statt. 20 Fahr-, Belustigungs- und Speisewagen sollen Unterhaltung für die ganze Familie bieten. Doch auch das Frühlingsfest kommt um die allgegenwärtige Corona-Problematik nicht herum. Die Schausteller sind sehr unzufrieden mit den Sicherheitsmaßnahmen, die die Stadt ihnen auferlegt.

Bereits am Montag hat die Verwaltung beschlossen, dass das Frühlingsfest planmäßig eröffnet wird, jedoch unter Auflagen, die vom Ordnungsamt empfohlen wurden. Es sollen Plakate zur Information aufgehängt werden und Stände, die Lebensmittel verkaufen, müssen einen Desinfektionsspender aufstellen. Im Ernstfall kann der Rummel noch jederzeit abgesagt werden.

Das Gelände wird eingezäunt, und an den Wochenenden soll es nur einen Eingang geben, an dem Sicherheitspersonal die Personen zählt und einen Einlassstopp erwirkt, sobald sich mehr als 200 Personen auf dem Gelände befinden. Unter der Woche werden weniger Besucher erwartet, weshalb keine Notwendigkeit für diese Maßnahme gesehen wird. Die Kosten für das Sicherheitspersonal werde die Stadt Rheinfelden tragen, versichert die Sachbearbeiterin der Grundstücksabteilung, Coralie Stöcklin, die auch für die Organisation des Frühlingsfestes verantwortlich ist. Wer die Kosten für die geplante Umzäunung trägt, ist noch nicht geklärt.

Schausteller kritisieren Entscheidung

Die Schausteller sind mit diesen Maßnahmen alles andere als zufrieden. Sie selbst mit ihren Familien stellen ungefähr 100 Personen, schätzt Nicola Renz, Inhaber des Glaslabyrinths „Happy Hour“. Somit dürften nur noch 100 Gäste auf den Festplatz. „Da ist der Platz doch wie leer gefegt, das ist eine optische Katastrophe.“ Die Vorgaben stoßen auf Unverständnis, schließlich würden sich in Supermärkten oder im Europa-Park auch mehr als 200 Leute gleichzeitig aufhalten, bringt Giorgina Renz an.

Die Schausteller fürchten erhebliche finanzielle Einbrüche. Vor allem Schausteller, die eine weitere Anreise haben, leiden unter den Vorgaben. Das Ehepaar Renz war zuvor in Kirchheim bei Stuttgart und hat etwa 500 Euro für die Anreise gezahlt. An anderen Standorten gibt es nicht so strenge Vorgaben wie in Rheinfelden, beschweren sich einige der Schausteller.

Die Schausteller fürchten zudem, dass durch mögliche schlechte Erfahrung am Eingang auch in den Folgejahren weniger Besucher kommen. „Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich nicht hergekommen“, erklärt Nicola Renz.

Lage lässt kaum langfristige Planung zu

Stöcklin versteht den Ärger, sie erklärt, dass sich mit der Corona-Krise momentan nur sehr schwer langfristig planen lasse. Die Schausteller geben sich mit den Auflagen nicht zufrieden und bieten als Kompromissvorschlag an, das Gelände zwischen den Ständen abzuzäunen, sodass der Zaun nicht gleich von außen abschreckend auf die Gäste wirkt. Weiterer Kritikpunkt ist, dass die Schausteller beim Beschluss dieser Maßnahmen nicht miteinbezogen wurden.

Stöcklin selbst war beim Beschluss der Auflagen ebenfalls nicht anwesend. Um auf die Anliegen der Schausteller einzugehen, hat sie bereits einen Termin für den 12. März mit Oberbürgermeister Klaus Eberhardt organisiert. Die Schausteller werden dort von Benjamin Buhmann, zweiter Vorsitzender des Schaustellerverbands Freiburg, und von Nadine Gierens, Schriftführerin des Verbandes, vertreten. Sie möchten erwirken, dass die Zahl der erlaubten Besucher auf dem Festtagsgelände auf 500 erhöht wird.