Zwei Autofahrer, ein Fußgänger und ein Radfahrer sind im vergangenen Jahr getötet worden. Das ist die traurige Bilanz, die das Polizeirevier zur Verkehrssicherheit 2018 ziehen muss. Die Zahl der Unfälle insgesamt ist rückläufig, die mit „Personenschaden“ haben jedoch zugenommen. Unzufrieden sind die Beamten mit der Autobahnausfahrt auf die B34 in Warmbach und hoffen, dass die angekündigte Ampel bald kommt.
„Vier Tote hatten wir schon lange nicht mehr zu beklagen“, resümierte Revierleiter Siegfried Oßwald beim Jahrespressegespräch. Im März 2018 starb ein 78-jähriger Autofahrer bei einem Frontalzusammenstoß, im August wurde ein 66-jähriger Fußgänger von einem Auto erfasst und erlag seinen Verletzungen, ebenso ein 31-jähriger Autofahrer, der im Oktober frontal in einen Lkw krachte. „Das sicher tragischste Ereignis war der neunjährige Junge, der im Juli mit seinem Rad tödlich verunglückte“, so Oßwald.
Radfahrer und Fußgänger
„Im Land kamen insgesamt 68 Radfahrer ums Leben, zwei Drittel trugen keinen Helm“, so Oßwald. Und: Jeder siebte Verkehrstote in Baden-Württemberg sei ein Radfahrer. Auch im Revierbereich Rheinfelden haben Unfälle, bei denen Radfahrer beteiligt waren, zugenommen – von 59 im Jahr 2017 auf 68. Ebenso weist die Statistik aus, dass im vergangenen Jahr mehr E-Bike- oder Pedelecfahrer verunglückt sind, drei (Vorjahr: null) wurden dabei schwer verletzt, acht (Vorjahr: drei) leicht. Kontrolliert werden nicht nur Autofahrer, sondern auch Radler, und die Zahl der Beanstandungen ist deutlich nach oben geschnellt. 346 Radfahrer waren bei Kontrollen im vergangenen Jahr nicht vorschriftsmäßig unterwegs.
„Meistens wurden sie wegen fehlenden Lichts angezeigt.“ Die Zahl der in Unfälle verwickelten Fußgänger hat hingegen abgenommen (22 auf 16). „Insgesamt können wir feststellen, dass es keinen Schwerpunkt gibt, bei dem Radfahrer oder Fußgänger besonders gefährdet sind.“ Besonderes Augenmerk legt die Polizei auf Schulwege, hier passierten im vergangenen Jahr drei Unfälle mit Leichtverletzten.
Autofahrer
Insgesamt gab es im Revierbereich im vergangenen Jahr 1121 Unfälle, das sind 2,4 Prozent weniger als im vorvergangenen Jahr.
Demgegenüber steht eine gewachsene Zahl an Unfällen, bei denen Menschen verletzt wurden: 160 Mal kam das 2018 vor, 150 waren es 2017. Das ist eine Steigerung um fast sieben Prozent. „Häufigste Ursache für schwere Unfälle ist nach wie vor die Geschwindigkeit, aber auch die Ablenkung durch Aufmerksamkeitskiller.“ Ganz vorne dabei: das Handy. „Das kostet mittlerweile 100 Euro und einen Punkt.“ Aber es gebe auch Fahrer, die sich anderweitig ablenken lassen, etwa durchs Radio oder Navigationsgeräte.
Bei Kontrollen im vergangenen Jahr sind 413 Fahrer aufgefallen, die nicht angeschnallt waren, 270 waren zu schnell und 227 wurden mit Handy am Ohr erwischt. Leider wieder angestiegen ist die Zahl der Fahrer, die sich mit Alkohol im Blut ans Steuer setzen. 2017 wurden 75 erwischt, 2018 waren es 92. Unfälle unter Alkoholeinwirkung gab es 23, drei mehr als noch 2017. Unter Drogen – sehr häufig Amphetamin – ist ein Unfall passiert, 50 Fahrer wurden unter Einfluss von Betäubungsmitteln am Steuer kontrolliert. Im Schnitt mussten Beamte 2018 pro Tag drei Unfälle aufnehmen.
Unfallschwerpunkte
Wenn an einem Ort in einem Jahr fünf Unfälle gleicher Art oder fünf Unfälle mit Personenschaden in drei Jahren passieren, spricht die Polizei von einer sogenannten Unfallhäufungsstelle. Davon gibt es im Stadtgebiet zwei: Beim Turbinenkreisel gab es 2018 zehn Verkehrsunfälle, drei mit Personenschaden. In drei Jahren waren es acht Unfälle, bei denen Menschen verletzt wurden. Ebenfalls ein Schwerpunkt ist die Ausfahrt B 316/ Rheinfelden-Mitte mit fünf Unfällen mit Personenschaden in drei Jahren. Ein sensibler Bereich ist darüber hinaus die Ecke Werder-/Goethestraße. „Hier haben wir mit verschiedenen Maßnahmen die Sichtbarkeit erhöht“, so Oßwald. Das hat geholfen: Gab es 2017 noch drei Unfälle mit verletzten Menschen, war es 2018 einer. Mit einer Stelle ist die Polizei überhaupt nicht glücklich: der Autobahnauffahrt auf die B 34 in Warmbach. „Das ist ein Zustand, mit dem wir sicher nicht zufrieden sind.“ Immer wieder komme es dort zu gefährlichen Situationen und Unfällen. „Wir warten auf den Bescheid des Landratsamts.“ Der Verkehrsknoten soll mit einer Ampelanlage entschärft werden.