Herr Schmiederer, hat es das schon einmal gegeben, dass das Trottoirfest in Rheinfelden ausfällt?
Nein, das wäre dies Jahr das 53. Trottoirfest gewesen und das hat es die ganzen Jahre nicht gegeben.
Wäre es unter Auflagen möglich gewesen, das Trottoirfest auch dieses Jahr zu veranstalten oder den Termin zu verschieben?
Wir haben das Fest schon im Mai abgesagt. Die Auflagen galten zunächst ganz klar bis zum 31. August und wir hätten das Fest vielleicht eine Woche verschieben können. Aber alle Vereine haben gesagt, zum Wohle der Freunde und Gäste können wir das Fest nicht veranstalten. Zum Glück haben wir diese Entscheidung getroffen, weil die Corona-Verordnung bis in den Oktober verlängert wurde.
Wie haben die Vereine die Entscheidung aufgenommen?
Die Entscheidung haben wir nicht alleine getroffen. Wir haben auch das Ordnungsamt eingeschaltet und den Oberbürgermeister. Wir haben alles telefonisch besprochen und es kam dann ohne langes Überlegen zu dem Entschluss, das Fest abzusagen. Wir haben uns mit den Vereinen kurzgeschlossen und alle haben an einem Strang gezogen und gesagt, dass wir das nicht machen.
Was sind die Hauptgründe für die Absage des Festes?
Das Wichtigste ist die Gesundheit der Teilnehmer und der Besucher, und dass das Virus sich nicht weiterverbreitet. Eine Durchführung könnte man nicht verantworten. Bei dem üblichen Gedränge auf dem Fest wäre der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht einzuhalten und für Besucher aus den Partnerstädten hätte die Anreise womöglich eine Quarantäne bedeutet. Wenn man die Hotspots anschaut, dann waren es Massenveranstaltungen wie in Ischgl, wo sich das Virus ausgebreitet hat. Das wollten wir nicht. Es war eine frühe Entscheidung und ich bin stolz, dass da alle Vereine in einem Boot gesessen haben.
Wie viele Vereine sind an der Durchführung beteiligt?
Inklusive der Partnerstädte sind es 21 Vereine.
Was bedeutet die Absage finanziell für den Trottoirfest-Verein und die beteiligten Vereine?
Für den Trottoirfest-Verein bedeutet es so gut wie nichts. Den Bands und der Security haben wir gesagt, dass wir es auf 2021 verschieben. Die kommen nächstes Jahr und denen müssen wir jetzt nichts bezahlen. Die waren alle wohlwollend. Aber für die mitwirkenden Vereine ist es ein finanzielles Desaster. Das Trottoirfest ist für die Vereine die Haupteinnahmequelle, womit sie praktisch ihr Jahresbudget aufbessern. Für die Vereine ist das die Stütze Nummer Eins. Das ist sehr dramatisch.
Auf der Internetseite des Trottoirfest-Vereins wird aktuell ein Film für Leidende angekündigt. Was versteckt sich dahinter?
Das ist eine kleine Überraschung für unsere Freunde und Gäste. Mehr verrate ich noch nicht. Da lohnt sich am 28. August um 19 Uhr der Blick auf alle bekannten Social Media Auftritte oder die Webseite.
Läuft jetzt schon die Planung für die Auflage im nächsten Jahr?
Die ist schon fast fix und fertig. Die Planung mit Bands, Security, Sponsoren und dem ganzen Drumherum steht schon immer im Januar. Alles andere wäre auch zu spät, da kriegt man dann keine Bands mehr.
Das heißt nächstes Jahr wird wieder ein Trottoirfest gefeiert?
Ich bin sehr guter Hoffnung und wünsche es mir von ganzem Herzen, dass man das Trottoirfest nächstes Jahr wieder in alter Manier feiern kann.