Seit 25 Jahren organisiert der Freundeskreis Fécamp Begegnungen zwischen Rheinfeldern und Fécampoises auf dem Trottoirfest und dem dortigen Weihnachtsmarkt. Aufgrund des Coronavirus wurde nun allerdings nicht nur das Jubiläumsfest abgesagt.
Am 26. April 1995 war der Freundeskreis Fécamp von 21 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen worden. Vorsitzender Rolf Karrer erinnert daran, dass der Initiator der Vereinsgründung der 2014 verstorbene, langjährige Vorsitzende Gerhard Vogel war. Laut Wilhelm Hundorf, der zwei Wochen nach der Gründung dem Freundeskreis beitrat, habe Vogel in Rheinfelden ein Pendant zum französischen Comitée de Jumelage gründen wollte, das Rheinfelder Besucher damals schon betreute.
Empfang verschoben
Zum 25. Jubiläum des Freundeskreises war am 17. Mai eigentlich ein Empfang im Haus Salmegg geplant gewesen, die Redner waren angefragt, Christine Schmid sollte französische Chansons spielen. Doch die Corona-Krise kam dazwischen. „Der Empfang wird nachgeholt“, sagt Karrer. Vielleicht aber erst nächstes Jahr, damit der Anlass nicht ein zweites Mal abgesagt werden muss.
An Fécamp gefällt ihm persönlich die Lage am Meer mit den Falaise genannten Steilwänden. „Der Hafen ist beeindruckend und das Essen sehr fischorientiert“, schwärmt Karrer, der als früherer Bürgermeister Rheinfeldens dem Verein 2001 beitrat. Fécamp schaut auf eine lange Geschichte zurück, war sogar mal Hauptstadt der Normandie, wovon heute noch prächtige Gebäude wie die zwei Kathedralen zeugen. In Fécamp gibt es wie in Rheinfelden eine Gästewohnung am Hafen. Die frühere Beschränkung für Senioren wurde aufgehoben.
Hundorf bedauert, dass die langjährige Stelle der Sprachassistenz in Fécamp aus Kostengründen abgeschafft wurde. Der Freundeskreis hatte lange junge Rheinfelder gefunden, die für ein Jahr Deutsch in Fécamp unterrichteten. Hundorf hat aber Verständnis dafür, da in Rheinfelden nie etwas Vergleichbares eingeführt wurde.
Nach der Gründung des Freundeskreises wurden schon bald die Fécampoises zum Trottoirfest eingeladen, woraus sich das regelmäßige Treffen auf dem „Fest der Feste“ entwickelte. Karrer bedauert, dass es in diesem Jahr nicht stattfinden wird. Als Gegenveranstaltung wurde in Fécamp der Weihnachtsmarkt eingeführt, eine Idee von Vogel.
In Gruppen von 20 bis 30 Personen rückten die Rheinfelder an, die wie die Fécampoises beim Trottoirfest immer privat bei Freunden untergebracht wurden. „Am Anfang waren wir vom Freundeskreis mit verschiedenen Ständen alleine auf dem Weihnachtsmarkt“, erzählt Hundorf. „Im Laufe der Jahre hat das Comité den Markt zum europäischen Weihnachtsmarkt erweitert.“ Auch die anderen Partnerstädte nehmen inzwischen teil. Alle hoffen noch, dass der Weihnachtsmarkt dieses Jahr stattfindet.
Künstleraustausch fällt aus
Neben den Begegnungen auf dem Trottoirfest und dem Weihnachtsmarkt ist die zweite große Aktivität des Freundeskreises der Künstleraustausch, den ursprünglich das Kulturamt ins Leben gerufen hatte. Anfang August präsentiert der Freundeskreis regionale Künstler in Fécamp und umgekehrt schickt das Comitée einen Künstler zur Ausstellung im Foyer der Sparkasse.
„Auch dieses Jahr hatten wir zwei Künstler in Aussicht, aber wissen noch nicht, ob der Austausch stattfindet, da in Fécamp alle Großveranstaltungen abgesagt wurden“, so Hundorf. Seit letztem Jahr gibt es zudem das in Fécamp initiierte Konzept, dass Künstler aus allen Partnerstädten sich in einer Ausstellung in einer Partnerstadt präsentieren, erklärt Karrer. Nach Fécamp im vergangenem Herbst wäre Rheinfelden dran gewesen, doch auch dieser Anlass ist gestrichen.