Verena Pichler

Schulbank drücken, statt Freizeit genießen wird es in diesem Jahr für einige Kinder und Jugendliche in Rheinfelden heißen. Denn wegen der monatelangen Schulschließung und der damit verbundenen, teils schwierigen Vermittlung von Unterrichtsinhalten, richtet das staatliche Schulamt im Sommer sogenannte Lernbrücken ein. Und auch das Jugendreferat hilft mit, bis zum Beginn des neuen Schuljahres Lücken zu schließen. Hauptamtsleiter Hanspeter Schuler brachte den Gemeinderat in Sachen Corona und Schule auf den neuesten Stand.

  • Die Situation: Die Schulleiter haben der Verwaltung für die bisherige Bewältigung der Krise ein großes Lob ausgesprochen, wie Schuler berichtete. „Das habe ich so noch nicht erlebt.“ Überaus zufrieden seien die Schulen mit der Organisation der Notfallbetreuung, der Hygieneausstattung, des Informationsflusses sowie mit der Unterstützung bei der Einrichtung des Fernunterrichts gewesen, etwa beim Aufbau der digitalen Lernplattform Moodle.
  • Die Lernbrücke: Am Freitag ist der letzte Schultag, dann beginnen die Sommerferien. Vier Wochen lang können auch diejenigen Schüler ausspannen, die noch Unterstützung brauchen, um gut ins nächste Jahr zu starten. Während der letzten beiden Ferienwochen richtet das staatliche Schulamt sogenannte Lernbrücken ein. Diese finden bis dato an der Gemeinschaftsschule, der Goetheschule und der Dinkelbergschule statt. „Weitere Schulen warten noch auf Rückmeldung“, so Schuler.

Der Fokus des Unterrichts liegt auf Deutsch und Mathe, vermittelt werden die Inhalte von Lehrern, Referendaren sowie Pensionisten – auf freiwilliger Basis. Auch das städtische Jugendreferat bietet verschiedene Kurse im Jugendhaus und im Pfiffikus an.

  • Die Soforthilfe: Aus dem Soforthilfeprogramm für die Digitalisierung an Schulen erhält die Stadt knapp 259.000 Euro. Die Summe berechnet sich pro Schüler, in Rheinfelden sind das 3016. Förderfähig sind neben der Beschaffung der Geräte Lizenzen für Software sowie anfallende Personalkosten. Die Stadt hat 150 I-Pads für Schüler bestellt, die bereits ausgeliefert wurden. Weitere Bestellungen folgen, sodass alle Schulen bis Ende der Ferien ausgestattet sind. Die Geräte werden nur verliehen, einen entsprechenden Vertrag müssen Eltern und Schule schließen. Nach der Rückgabe des Geräts wird dieses zurückgesetzt, sodass keine persönlichen Daten zurückbleiben. „Wir sind angehalten, die Mittel in diesem Jahr auszugeben“, so Schuler. Wer das Geld nicht vollständig braucht, muss den Rest bis August 2021 ans Kultusministerium zurückzahlen.
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  • Die Ausgabe: Am Dienstag übergab Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, stellvertretend für alle Schulen, rund 30 iPads an die Rektorin der Goetheschule, Carmen Kromer, und den EDV-Beauftragten der Schule, Jonas Baumann. Im engen Austausch zwischen der IT-Abteilung der Stadt und der Schule wurden auf den mobilen Endgeräten die Lernapps installiert. „Je nach Bedarf können wir hier selbstverständlich nachbessern“, sagte Jonas Baumann, der in seinem Unterricht gerne digitale Lernmittel einsetzt. „Ganz unabhängig von Corona und der Frage des Fernunterrichts sind die Schüler beim Lernen mit iPads unheimlich motiviert“, weiß er aus Erfahrung. Welcher Schüler in den Genuss eines mobilen Endgerätes kommt, entscheiden die jeweiligen Klassenlehrer. „Sie kennen ihre Schüler und die jeweilige Situation am besten“, erklärte die Rektorin. Unter „normalen Bedingungen“ ist angedacht, die iPads tageweise auszuleihen. „Sollte es aber erneut zu längeren Phasen des Fernunterrichts kommen, sind wir jetzt gewappnet“, so Baumann. Für Schüler, die zu Hause keinen Internetzugang haben, sollen Endgeräte mit Sim-Karte bestellt werden.