Jetzt, da wegen der Corona-Pandemie weniger Menschen in den Städten unterwegs sind, fürchtet Peta Schweiz um das Wohlergehen der Tauben. Die Tierschutzorganisation hat sich deswegen kürzlich an die Verantwortlichen von 16 Städten in der Schweiz gewandt; darunter auch Schweizer Rheinfelden. Peta Schweiz ruft dazu auf, etwaige Taubenfütterungsverbote aufzuheben und kommunale Fütterungen von Tauben zu organisieren, da den Tieren sonst der Hungertod drohe.
Kein Verbot
In Rheinfelden ist das allerdings kein Thema. „Wir haben bisher keine Erkenntnisse, dass die Straßentauben in Rheinfelden in Mitleidenschaft gezogen werden. In Rheinfelden besteht auch kein Fütterungsverbot. Umgekehrt haben wir aber auch nicht die Absicht, die Straßentauben jetzt durch die Stadtverwaltung zu füttern“, erklärt Stadtschreiber Roger Erdin. Das Thema Tauben beschäftigt die Stadtverantwortlichen allerdings schon länger. „Die Population der Straßentauben ist in den letzten Jahren sukzessive angewachsen. Deshalb mehrten sich Reklamationen bezüglich der damit verbundenen Verunreinigungen und Belästigungen, vorwiegend in der Altstadt“, schildert Roger Erdin.
Der Stadtrat habe deswegen im vergangenen Jahr beschlossen, nach dem Vorbild verschiedener anderer Städte einen Taubenschlag für die Regulierung der Taubenpopulation einzurichten. „Ein betreuter Taubenschlag ermöglicht die gezielte Kontrolle und Regulierung der Taubenpopulation. Die Tauben suchen wegen der angenehmen Nistplätze und einem tiergerechten Futterangebot den Taubenschlag auf. Ein Teil der gelegten Taubeneier wird durch Gipseier-Attrappen ersetzt, sodass deutlich weniger Tauben schlüpfen. Dies ermöglicht eine wirksame Reduktion der Population auf ein tragbares Maß“, erklärt Erdin.
Auch Krankheitsvorsorge
Zudem sollen die Vögel im Taubenschlag jährlich gegen Krankheiten geimpft werden, wodurch der Gesundheitszustand der Taubenpopulation insgesamt verbessert werden könne. Stadtschreiber Roger Erdin erklärt dazu: „Dieses Vorhaben ist weit fortgeschritten und soll in den nächsten Monaten umgesetzt werden.“