Der Rheinfelder Rheinuferrundweg ist mit 18 neuen Informationstafeln ausgestattet worden. Er ist Teil des Projekts „Rheinuferrundweg extended“ der dieses Jahr zu Ende gehenden Internationalen Bauausstellung Basel (IBA) 2020, an dem sich 21 Gemeinden in drei Ländern beteiligen. Der Rheinuferrundweg ist bis auf eine Ausnahme fertig, teilte Stadtammann Franco Mazzi bei der Pressekonferenz auf dem Inseli mit. Die Ausnahme ist die Brown-Nizzola-Plattform, aber sie ist laut Mazzi „auf einem guten Weg“. Der Rheinuferrundweg wurde mit neuen Informationstafeln in einheitlicher Optik bestückt, gestaltet von einer Arbeitsgruppe der beiden Rathäuser.
Die beiden Rheinfelden hatten das Rheinufer-Projekt vor zehn Jahren zu Beginn der IBA 2020 initiiert und, wie Mazzi erinnerte, als IBA-Projekt eingereicht. Doch das IBA-Expertengremium meinte, da stecke mehr drin. Die beiden Rheinfelden gewannen in der Folge 21 Gemeinden in Deutschland, Frankreich und der Schweiz als Teilnehmer.
„In beiden Städten haben wir dann studiert, wie wir den bestehenden Rheinuferrundweg mit Attraktionen aufwerten können“, sagte Mazzi. Im Schweizer Rheinfelden wurden drei Teilprojekte initiiert. Für die schon realisierte Neugestaltung der Unterführung beim „Grand Hôtel des Salines“ wurde ein Wettbewerb mit 27 Teilnehmern ausgelobt. Als zweites Teilprojekt wurden ein Weg und eine Aussichtsplattform mit Blick aufs Wasserkraftwerk angelegt. Das dritte Projekt ist die Brown-Nizzola-Plattform am südlichen Brückenkopf des früheren Kraftwerkstegs, die an die Strompioniere Agostino Nizzola und Charles Brown erinnert. Die Kosten für die drei Teilprojekte belaufen sich auf rund 500.000 Franken, wovon 238.000 Franken über das Aggloprogramm Basel, das Interregprogramm und Dritte gefördert werden.
Der Rheinfelder Rheinuferrundweg zeichne sich durch naturbelassene Stücke, Technik und bebaute Umgebung aus, sagte Oberbürgermeister Klaus Eberhard. Das Thema Energie stand im Fokus der Planer, aber mit dem IBA-Projekt kam die Rheinliebe als Komponente dazu. „Der Rheinuferrundweg wird nicht nur durch die Landschaft charakterisiert, sondern auch durch die Menschen“, sagte Eberhard. „Der Rhein ist die Lebensader für die Menschen“, verwies er auf „wunderbare Lebensbeziehungen, die über Jahrzehnte gewachsen sind“.
Auf deutscher Seite wurden zwei Projekte realisiert: das Sunnebuggele als Begegnungsort und eine Kanustation am Haus Salmegg. Von den Kosten von 180.000 Euro werden 70 Prozent über das Interreg-Programm gefördert. Die Fördersumme wurde wegen des Vorbildcharakters über das normale Maß hinaus erhöht. „Die Investitionen haben sich gelohnt“, sagte Eberhard.
„Es war für uns auch eine Herzensangelegenheit“, sagte Jörg Reichert vom Vorstand von Energiedienst. „Wir fühlen uns dem Rhein verbunden.“ Das Unternehmen hat sich an der Beschilderung mit 18 Tafeln beteiligt. Es ist auf dem Rundweg mit dem Wasserkraftwerk und dem Ausstellungspavillon Kraftwerk 1898 vertreten. Monica Linder-Guarnaccia, Leiterin der Geschäftsstelle der IBA Basel 2020, schwärmte, durch das Projekt Rheinuferrundweg extended seien aus der Perle des Rheinfelder Rheinuferrundwegs „viele Perlen auf einem Faden“ entstanden.
Der erweiterte Rheinuferrundweg hat in den 21 Gemeinden eine Länge von 60 Kilometern auf beiden Seiten des Rheins, also 120 Kilometer. Mit dem IBA-Rheinliebe-Herz wird der Weg gekennzeichnet und lädt zum Wandern und Verlieben in den Rhein ein.