Rheinfelden Der Wochenmarkt in Rheinfelden findet seit Samstag ausschließlich im Kastanienpark vor dem Rathaus statt. Die Neuerung ist bei Passanten auf Verwunderung gestoßen und hat bei den Marktbeschickern für Diskussionen gesorgt. Die Händler waren aufgebracht und kritisierten vor allem, dass sie erst am Donnerstagabend von der Stadt über die Änderung informiert wurden. Das sei zu kurzfristig gewesen. Viele Stammkunden sehen die Konzentration der Marktstände aber positiv.
In einem Schreiben der Verwaltung hieß es, dass man aufgrund der aktuellen Vorkommnisse gezwungen sei, alle Veranstaltungen im Hinblick auf die Sicherheit für die Veranstaltenden und Besucher zu überprüfen. Es müssten zusätzliche Maßnahmen getroffen werden. Ab sofort sind während der Zeit des Wochenmarkts am Dienstag und Samstag die Zufahrten zur Fußgängerzone im Bereich des Marktes gesperrt. Dominic Rago, Leiter des Ordnungsamts, spricht von einer Sofortmaßnahme, da dauerhaft Poller gesetzt werden soll. Wie es in Zukunft generell in der ganzen Fußgängerzone aussehen wird, damit sind die Verantwortlichen „gedanklich in Planung“. Er sagt, dass es um den Schutz und die Sicherheit der Menschen vor Anschlägen, aber auch vor dem Fehlverhalten von Fahrzeugfahrern geht. Der Kastanienpark soll zudem, mit mehr Grün aufgewertet, werden. Geplant sei ein geschützter und attraktiver Platz.
Am Samstagmorgen vor sieben Uhr trafen die ersten Händler ein. Die vorerst provisorischen Plastikbaken waren zur Ein- und Ausfahrt der Händler an einer Stelle geöffnet. Peter Schmitt vom Theresiahof in Wehr: „Wir waren es gewohnt, dass man entlang der Karl-Fürstenberg-Straße an den bisherigen Platz fährt, ganz ohne Probleme. Jetzt herrscht Chaos und die neue Platzordnung ist für alle Beteiligten mit Rangierarbeit verbunden, mal mehr, mal weniger, das hängt von der Größe der Wagen und des zugewiesenen Platzes ab“. Bei allem Verständnis für die Eile, ist der Händler der Auffassung, dass der Plan überdacht werden sollte – er regt an, die Marktbeschicker einzubeziehen, „so wie es früher auch schon mal gemacht wurde“.
Die meisten Händler sprechen von einem größeren „zeitlichen Aufwand“. Man könne nicht mehr einfach seinen Platz anfahren und zeitlich ungebunden wieder verlassen, denn wenn sich alle 16 auf dem Platz laut Lageplan eingerichtet haben, sei für größere Fahrzeuge und Anhänger kein Durchkommen ohne Absprache möglich. Am Samstagmorgen unterstützten zwei Mitarbeiterinnen der Stadtkämmerei, Sophie Fische und Annelie Sailer, die Marktteilnehmer und nahmen Wünsche und Anregungen entgegen.
Von einem „ganz großen Problem“ spricht Giuseppe Romano, denn: „Beim neuen Standort geht es um Zentimeter. Nicht nur, dass man näher am Stand des Nachbarhändlers ist, auch sind da noch die Kastanienbäume, auf die man achten muss.“ Einige Verkaufswagen/Stände sind nach innen gerichtet, sodass die Laufkundschaft entlang der Karl-Fürstenberg-Straße lediglich die Rückseite der Wagen sieht. Er plädiert dafür, den Markt auf den Oberrheinplatz zu verlegen. Viele Händler sprechen sich für die Aufstellung von Sperrpfosten als Hindernis für eventuell in die Fußgängerzone eindringende Fahrzeuge aus.