Dora Schöls

Die Schnelltest-Strategie der Stadt Rheinfelden für Kindergärten kommt vor Ort gut an, aber auch landesweit stößt die Idee auf offene Ohren. Das sagte Bürgermeisterin Diana Stöcker auf Nachfrage. Nicht beteiligen wollen sich allerdings die Kindergärten in katholischer Trägerschaft: Die Teststrategie stehe im Widerspruch zu den Plänen des Landes, heißt es von der Erzdiözese Freiburg.

Um Corona-Ausbrüche in Kindergärten zu verhindern, können sich die Erzieherinnen und Erzieher der Rheinfelder Kitas seit dieser Woche zwei Mal wöchentlich vor Ort testen lassen. Die Stadt hat dazu vergangene Woche Mitarbeitende aus den vier städtischen, den freien und den evangelischen Kindergärten geschult.

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Nicht dabei waren die Erzieherinnen und Erzieher der katholischen Kitas: „Derzeit stehen die möglichen Teststrategien der Stadt Rheinfelden und des Landes Baden-Württemberg noch in Widerspruch zueinander“, sagt Michael Hertl, Pressesprecher der Erzdiözese Freiburg.

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Nach Auffassung des Kultusministeriums sollen die Tests durch geschulte medizinische Kräfte durchgeführt werden, sagt Hertl – „nach der Vorstellung der Stadt Rheinfelden hingegen durch zuvor eingewiesene pädagogische Fachkräfte“. Da zum Zeitpunkt der Anfrage der Stadt „verschiedene Fragen in diesem Zusammenhang, unter anderem nach der Finanzierung und der Haftung, nicht geklärt waren“, hätten sich die katholischen Kitas in Rheinfelden dazu entschieden, das Angebot „zu diesem Zeitpunkt nicht in Anspruch zu nehmen“. Die Entscheidung darüber, welche Teststrategie in den katholischen Kitas in der Stadt angewandt wird, solle aber so bald wie möglich im Laufe dieser Woche getroffen werden.

Positive Rückmeldungen

Die Stadt geht also einen eigenen Weg – „und ich bin überzeugt, dass es ein gutes Modell ist“, sagt Bürgermeisterin Diana Stöcker. Das hätten ihr sowohl Kultusministerin Susanne Eisenmann als auch Gudrun Heute-Bluhm vom Städtetag Baden-Württemberg bestätigt: „Das Rheinfelder Modell macht Schule.“ Auch aus der Stadt habe sie positive Rückmeldungen erhalten, sagt Stöcker, etwa vom Elternbeirat.

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„Viele finden es gut, dass wir Verantwortung übernehmen für unsere Mitarbeiter.“ Auch für die Eltern verkleinere sich durch die Teststrategie das Risiko einer Infektion. „Ich hätte das gerne früher gemacht“, sagt Stöcker. Aber bisher seien die Kosten für die Schnelltests einfach sehr hoch gewesen – nun seien sie bezahlbar. Die Träger sollen die Schnelltests selbst beschaffen, sie können sie aber über die Betriebskosten abrechnen, an denen sich die Stadt ohnehin beteiligt, so Stöcker.

Wie am Wochenende bekannt wurde, will das Land seine Schnelltest-Strategie anpassen. Zwei Mal pro Woche sollen sich Erzieherinnen und Erzieher in Apotheken oder Arztpraxen freiwillig testen lassen können.