Rheinfelden Willy Gentner ist neuer Vorsitzender der Stadtmusik Rheinfelden. Bei der Hauptversammlung wurde der bisherige Jugendleiter an die Spitze gewählt. Gentner ist der Nachfolger von Marco Walter. Dieser war vor einem Jahr zum Vorsitzenden gewählt worden und erklärte in der Versammlung, dass die Stadtmusik gegen Ende des Jahres viele Aufgaben zu bewältigen habe. Er selbst sei in dieser Zeit beruflich stark beansprucht, was zu einer enormen Belastung geführt habe. Er habe sich daher entschlossen, das Amt abzugeben. Für sein außerordentliches Engagement bekam er viel Beifall.
Die Stadtmusik hofft, dass die Höhe der Hallenmiete für den Bürgersaal künftig über Zuschüsse des Kulturamtes minimiert wird. Bei der Hauptversammlung war dies nur auf Nachfrage nach der Versammlung zu erfahren, obwohl es im Vorfeld Meinungsverschiedenheiten zwischen Verein und Stadt gegeben hatte. Hintergrund war ein Mahnverfahren der Stadt gegenüber der Stadtmusik, weil diese die Hallenmiete für das Jahreskonzert im Bürgersaal zunächst nicht bezahlt hatte. Anfang des Jahres hatte die Stadt 1400 Euro für die Saalmiete gefordert. Dieser Betrag erschien dem Verein zu hoch – allein schon deshalb, weil in den Jahren zuvor ein erheblich niedriger dreistelliger Preis für die Saalmiete bezahlt wurde. Nachdem mit Zwangsvollstreckung gedroht wurde, habe man dann doch bezahlt, sagte der frühere Vorsitzende Michael Schumacher. Mittlerweile wurde bekannt, dass die Stadtmusik beim Kulturamt einen Zuschussantrag für die Hallenmiete stellen kann. Von den 1400 Euro könnten dann 1100 Euro bezuschusst werden, sodass lediglich die Kosten für die Hallenreinigung und den Hausmeister zu tragen gewesen wären. Aus den Reihen des Vorstandes war zu hören, dass dies nicht bekannt gewesen und das Verfahren kompliziert und unverständlich sei. Auch mit der allgemeinen Förderung durch die Stadt ist der Verein unzufrieden: Schumacher sagte, dass mehr Zöglinge aufgenommen werden könnten, wenn der Verein mehr Geld für Instrumente zur Verfügung hätte. Das Kulturamt würde jedoch nur Zuschüsse gewähren, wenn die Instrumente mehr als 1000 Euro kosten. Man könne jedoch öfter auch gebrauchte Instrumente erwerben, die unter dieser Summe lägen. Förderungen würde es auch nur dann geben, wenn sich das Vereinsvermögen auf unter 500 Euro pro Mitglied belaufe. Dies sei nicht akzeptabel, schließlich sei die Stadtmusik ein Aushängeschild der Stadt. Bürgermeisterin Kristin Schippmann äußerte Verständnis für die Anliegen des Vereins und versprach eine Prüfung. Sie musste außerdem zur Kenntnis nehmen, dass die Stadtmusik allgemein eine zu geringe Wertschätzung seitens der Stadt und des Kulturbereichs verspürt. Dies sei angesichts der engen Verbindung mit der Stadt bedauerlich, sagten mehrere Mitglieder.