Rheinfelden – In diesem Jahr blickt das Jugendtheater „Tempus fugit“ auf sein 30-jähriges Bestehen zurück. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Rheinfelden hat sich seither stetig intensiviert. Es bestehen enge Kooperationen mit dem Kulturamt, dem Amt für Familie, Jugend und Senioren sowie mit der Abteilung Schulen und Sport. Es sind vor allem die Projekte zur kulturellen Bildung und zu aktuellen gesellschaftlichen Themen im Kultur-, Schul- und Sozialbereich, für die die Stadt einen Zuschuss in Höhe von 27.000 Euro pro Jahr gewährt. Wofür genau dieses Geld verwendet wird, war Gegenstand des jährlichen Sachstandsberichts, der jüngst auf der Tagesordnung des Sozialausschusses der Stadt Rheinfelden stand. Diesen Rück- und Ausblick über die Aktivitäten von Tempus fugit haben die Theaterpädagoginnen Liliane Rieckmann und Laura Huber gegeben.

Drei Theaterstücke wurden im vergangenen Jahr im Bürgersaal, zum Teil mehrfach, aufgeführt. Laura Huber hob besonders das interaktive Stück für Kinder „Liebe Grüße, deine Marie/dein Marian“ von Theaterleiterin Karin Maaßen hervor. Darin geht es um eine generationenverbindende Freundschaft zweier Menschen, die gemeinsam ihre Einsamkeit überwinden. Damit dies gelingt, schlagen die Kinder gemeinsame Aktivitäten vor und dürfen aktiv in Szenen eingreifen.

Ferner bietet das Jugendtheater ganzjährig kulturelle Bildungsangebote an Schulen und sozialen Einrichtungen in der Stadt an. Häufig geht es dabei um Sprachförderung, aber auch um eine Stärkung des Selbstwertgefühls und eines demokratischen Bewusstseins. In der interkulturellen Kindertheatergruppe beispielsweise proben Sechs- bis Zwölfjährige aus der Gemeinschaftsunterkunft zusammen mit Kindern aus Rheinfelden im Quartierstreff „Pfiffikus“, berichteten die zwei Frauen. Auch drei Präventionsstücke gelangten an Rheinfelder Schulen zur Aufführung.

In kurzer Zeit sei vom Spielzeitteam ein Stück über den Rattenfänger von Hameln entwickelt worden. Es wende sich an Jugendliche und junge Erwachsene und soll nun öffentlich und für Schulklassen aufgeführt werden. Bürgermeisterin Kristin Schippmann hob die Bedeutung des Jugendtheaters, das Jung und Alt verbinde, für die Stadt hervor. „Wie verlässlich sind eigentlich die jungen Teilnehmer?“, wollte Hannelore Nuß (SPD) wissen. „Es gibt viele, die über Jahre hinweg mit Freude mitmachen und die sind auch sehr diszipliniert“, erklärte Juliane Rieckmann.

Elke Streit (SPD) erkundigte sich danach, wie zugänglich die Institutionen für solche Angebote seien. In den Schulen sei Tempus fugit seit Jahren gut vernetzt, hieß es. Ansonsten seien die Kooperationen häufig durch gegenseitige Unterstützung, „ein Geben und Nehmen“, geprägt. Annette Lohmann (GAR) lobte das beständige Aufgreifen ewiger und aktueller Themen der Theaterleute und riet dazu dranzubleiben, um vielleicht doch irgendwann einmal deutliche Verbesserungen zu erzielen, etwa beim Thema sexualisierte Gewalt.