Roswitha Frey

Mit humorvollen Geschichten aus dem Leben setzte der schwäbisch-italienische Kabarettist Heinrich Del Core am Sonntagabend auf dem gut gefüllten Festplatz im Tutti-Kiesi-Areal den Schlusspunkt unter das Sommerfestival. 20 Tage lang hatten Oliver Risch von Risch-Event und das städtische Kulturamt Rheinfelden Autokino, Autocomedy und Autokonzerte angeboten: ein geballtes Unterhaltungs-Programm unter den geltenden Corona-Regeln, das in der Region einzigartig war. Eine Bilanz.

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Für Claudius Beck war der Abschluss des Festivals die letzte Veranstaltung als Kulturamtsleiter, bevor er Ende Juli in Rente geht. Er hätte, wie er zur Begrüßung sagte, den letzten Comedy-Abend mit Heinrich Del Core gern als Freilichtveranstaltung mit Bestuhlung gemacht, aber das sei ihm nicht genehmigt worden.

Claudius Becks letzter Abendeinsatz.
Claudius Becks letzter Abendeinsatz. | Bild: Roswitha Frey

Becks Bilanz der Autocomedy, die für ihn als Veranstalter ebenso wie für das Publikum etwas komplett Neuartiges war, fällt gemischt aus: „Manche Kabarettisten laufen super, andere nicht.“

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Spitzenreiterin in der Publikumsgunst war Hazel Brugger, bei der der Platz mit 150 Autos restlos voll geparkt war. Polit-Comedian Abdelkarim, ebenfalls ein prominenter Name in der Kabarettszene, trat vor Fans in 53 Autos auf.

Ein ungewohntes Format

Ebenso viele waren es bei Heinrich Del Core, der mit Erlebnissen von Reisen, Urlaub, Kreuzfahrten und Kindheitserinnerungen amüsierte. Knapp 30 Fahrzeuge zählte man bei der Frauenpower mit Patrizia Moresco und Nessi Tausendschön. Zu wenig Nachfrage gab es indes für Uli Boettcher und Bernd Kohlhepp, weshalb dieser Doppel-Auftritt abgesagt wurde.

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Wie sich gezeigt habe, so Beck, ließen sich die Stammbesucher der Kabarettreihe im Bürgersaal nicht so leicht für die Autocomedy mobilisieren. So seien nur etwa zehn Abonnenten im Publikum bei Heinrich del Core gewesen. Es sei eben ein ganz anderes und ungewohntes Format, das es in Rheinfelden bisher noch nie gegeben habe.

Nicht jeder habe ein eigenes Auto und nicht jeder Kabarettfan sitze gern an einem warmen Sommerabend im Auto. Aber es war Claudius Beck wichtig, „überhaupt ein Kulturangebot in Corona-Zeiten“ auf die Beine zu stellen.

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Zufrieden zeigt sich Oliver Risch von Risch-Event über den Besuch beim Autokino. Im Schnitt zählte man 30 bis 40 Autos bei den Filmen. Am stärksten vom Besuch her sei das Drama „Der Joker“ gelaufen. Auch der an den Kinokassen erfolgreiche Streifen „Das perfekte Geheimnis“ zog viele Filmfans an. Bei den Kinder- und Familienfilmen stand „Everest – Ein Yeti will hoch hinaus“ an der Spitze.

Fünf ausverkaufte Vorstellungen mit Kinderfilmen gab es beim Knax-Club der Sparkasse. Einen Schwerpunkt habe man auf Musikfilme gelegt, so Risch. „Die Toten Hosen auf Tour“, gekoppelt mit einem Live-Auftritt der Rheinfelder Punkband DMP, sei sehr gut angekommen.

Unterschiedlich fiel die Resonanz auf die Autokonzerte aus, wie Risch resümiert. Mit weit über 100 Autos war die Show der Gruppe „Sixx Paxx“ bei der Ladies Night am besten besucht. Als prominenter Name zog Joey Kelly zu seinem Vortrag immerhin noch gut 40 Autos an, wobei sehr viele Zuschauer aus der Schweiz waren.

Klassische Konzerte laufen nicht so gut

Nicht gut gelaufen seien die klassischen Konzertangebote. Bei Sänger Andreas Kümmert oder beim Schlager-Sonntag mit Vincent Gross, Christian Lais und Laura Wilde waren nicht so viele Leute wie erhofft, aber die Stimmung sei trotzdem gut gewesen.

Es sei klar, so Risch, „dass bei der großen Menge an Angeboten nicht alles gleich gut angenommen wird“. Wegen der Corona-Regeln sei außerdem ein enormer Aufwand nötig gewesen. Man habe auch Vereine eingebunden. Dank Helfern der Rätsche Waggis Clique aus Grenzach-Wyhlen und der Gambrinus-Wiibly Rheinfelden, die als Ordner im Einsatz waren, sei das Einweisen der Autos und die Übersicht auf dem Platz reibungslos verlaufen.