Dora Schöls

Die Kindertagesbetreuung ist wichtig – nicht nur der Stadt Rheinfelden, was in der Klausurtagung am Freitag betont wurde, sondern auch dem Bund und den Ländern, die die Kommunen unterstützen. Wohin genau in Rheinfelden das Geld fließt, das hat Doris Climander, stellvertretende Abteilungsleiterin für Frühkindliche Bildung und Betreuung, am Montag im Sozialausschuss dargestellt.

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Mit dem Gute-Kita-Gesetz fördert der Bund von 2019 bis 2022 mit insgesamt 5,5 Milliarden Euro die Weiterentwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung – das bedeutet: neue Auszubildende und deren Anleitung. Gefördert wird die praxisintegrierte Ausbildung (PiA). In Rheinfelden seien für drei PiA-Auszubildende verteilt auf die vier Jahre 112.320 Euro beantragt worden, so Climander. Durch Ausbildungsabbrüche habe sich die Summe jedoch reduziert auf 47.822 Euro.

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Für die Anleitung der Auszubildenden seien beim Bund Fördermittel für drei Fachkräfte bewilligt worden: Mit 2565 Euro konnten diese Kurse am Institut für Bildung und Management in Zell belegen, so Climander. Auch für die Anleitung selbst gebe es Geld, insgesamt 19.600 Euro. Diese verteilten sich auf die Kita Bienenkorb, die Kita Kunterbunt und den Kindergarten Sonnenschein. Das Kinderhaus Osypka bekomme keine Förderung, weil die PiA-Auszubildende ihre Ausbildung abgebrochen habe.

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Auch vom Land gibt es Fördermittel, nämlich durch den Pakt für gute Bildung und Betreuung. „Das Land und die Kommunen haben sich zur immensen Bedeutung der Betreuung in der frühen Kindheit bekannt“, sagte Climander. In diesem Programm gibt es Geld für die Leitung von Kitas. Das Land fördere sechs Stunden pro Leitung, plus zwei Stunden je weitere Kita-Gruppe.

In Rheinfelden gebe es bereits einen finanziellen Ausgleich für die Leitung, so Climander, nämlich 0,13 Stellenanteile pro Gruppe – das entspreche fünf Stunden pro Gruppe. In den Nachbarkommunen sei dieser Wert höher, in Grenzach-Wyhlen etwa gebe es 0,15 Stellenanteile pro Gruppe, ab vier Gruppen 100 Prozent Freistellung. Diskutiert werde auch die Freistellung der stellvertretenden Leiterin.

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Darüber hinaus gibt es Geld vom Land, wenn eine Kommune die Zahl ihrer PiA-Auszubildenden um mindestens 25 Prozent steigert. In Rheinfelden habe man im Vergleich zum Referenzjahr 2017/18 in 18 Kitas die Zahl die Auszubildenden von acht auf 15 erhöht, so Climander. Bei einer monatlichen Förderung von 200 Euro pro Auszubildendem habe es hier in diesem Jahr 49.000 Euro gegeben. Für das kommende Jahr seien 33.600 Euro beantragt. Zusätzlich sei für eine PiA-Auszubildende in der Kita Kunterbunt 34.200 Euro für 2020 und 2021 beantragt worden. Wenn alle Anträge durchgehen, bekomme die Stadt insgesamt 832.718,70 Euro.

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Pfarrer Joachim Kruse betonte im Sozialausschuss, dass die Freistellung der Leitung eine „enorme Erleichterung“ für die Kitas sei. „Sie können sich vorstellen, wie komplex diese Arbeit ist, auch mit den Corona-Verordnungen.“ Er wollte wissen, ob der finanzielle Ausgleich in der Größenordnung bleibe, wo doch Nachbargemeinden mehr zahlten. Armin Zimmermann, Amtsleiter für Familie, Jugend und Senioren, konnte diese Frage gut verstehen, er selbst wolle auch die stellvertretende Leitung besser bezahlen. „Sonst finden wir da keine mehr.“

Peter Schwander von der Caritas regte an, einen Brennpunktzuschlag zu gewähren, ähnlich wie in Weil am Rhein. Elke Streit (SPD) betonte, dass es nicht nur Geld, sondern auch die entsprechenden Fachkräfte brauche. Die Bewerberlage habe sich durch die PiA-Vergütung verbessert, antwortete Climander.