In der sanierten und erweiterten Grundschule in Rickenbach herrscht wieder Normalbetrieb, die Zeiten der Provisorien und des Umzugs sind vorbei. Bis Ende 2022 gab die Gemeinde Rickenbach rund 7,5 Millionen Euro für das Großprojekt aus, Fördermittel wurden in Höhe von 3,2 Millionen Euro abgerufen. Diese Zahlen nannte Rickenbachs Rechnungsamtsleiterin Hildegard Bayer im Rahmen der Haushaltsberatung in öffentlicher Sitzung am Dienstag.
Zufrieden mit dem Schulhausbau
Zuvor besichtigten der Gemeinderat und Bürgermeister Dietmar Zäpernick das neue Gebäude. Auf dem Rundgang begleitet wurden sie von Rektor Daniel Dierenbach, seiner Stellvertreterin Marion Kaltenbach, Schulsozialarbeiter Thomas Zogolla sowie den Hausmeistern Bernhard Schleicher und Andreas Lang. Daniel Dierenbach bezeichnete das Schulhaus als „attraktiv und zeitgemäß“. Er sagte: „Das ist Zukunft, was hier im Hotzenwald steht.“
Die weiteren Vorzüge der Rickenbacher Grundschule brachte er so auf den Punkt: musikalische Grundbildung, gute Vernetzung mit örtlichen Vereinen und Gruppen, das Prädikat Naturparkschule, Ganztagsschule, Mensa mit frisch zubereitetem Essen, Früh- und Mittagsbetreuung, Schulsozialarbeit, Einsatzstelle Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Ausbildungsschule des Seminars Lörrach. Was ihn auch gefreut habe: der „hervorragende Einsatz der Verwaltung, Lehrkräfte und Hausmeister während der gesamten Bauphase“, so Dierenbach.
Klagen über mangelhafte Lehrerversorgung
Aber: An der Rickenbacher Grundschule gibt es auch Baustellen. Eine davon: „Die Lehrerversorgung ist besorgniserregend“, berichtete Dierenbach. Personal werde der Schule keines zugewiesen, absehbare Ausfälle könnten nur teilweise kompensiert werden. Reserven bei Krankheit oder Fortbildung würden keine bestehen. Ein Lösungsansatz: „Wir werben das Personal selber an“, sagte Dierenbach. Gesucht seien Quereinsteiger mit Abitur und pädagogischer Vorerfahrung, eine berufsbegleitende Qualifizierung am Seminar Lörrach würde stattfinden.

Auch positiv: pensionierte Lehrkräfte würden Unterstützung leisten. Marion Kaltenbach ergänzte: „Wir müssen gemeinsam schauen, dass wir hier gute Leute kriegen. Wir können nichts ausfallen lassen.“ Die Schulschließungen während der Corona-Pandemie sei auch an der Rickenbacher Grundschule nicht spurlos vorbeigegangen. „Wir haben mit den Auswirkungen zu kämpfen“, erklärte Daniel Dierenbach.
Die Schulsozialarbeit sei „mehr als notwendig“, bestätigte Thomas Zogalla. Deshalb sei die Stelle von 50 auf 80 Prozent angehoben worden. Das Gewaltpotenzial schon bei den Jüngeren sei vorhanden, so Schulsozialarbeiter Zogolla, „das ist überraschend“.
Schulleiter hat Wunschliste an Gemeinderat
Auf der Wunschliste der Schulleitung stehen unter anderem die Erneuerung der Schulsportanlage. Dafür stellte der Gemeinderat 300.000 Euro in den Haushalt 2023. Grünes Licht gab er auch der Beschaffung von 120 Tabletts inklusive vier mobilen Ladeschränken zu insgesamt 55.000 Euro. Die Schuleinweihung soll am 20. März 2023 stattfinden. Dann möchte Daniel Dierenbach ein Logo enthüllen.