„Das Areal war hinüber, es war kaputt, es war ein Schandfleck!“ Prägnanter kann es Walter Waßmer, Gemeinderat der Freien Wähler in Rickenbach, wohl kaum ausdrücken. Die Rede ist vom Hirschgartenareal, einer großen Grün- und Freizeitfläche im Herzen der Hotzenwaldgemeinde. Erfreute sie sich nach ihrer erstmaligen Eröffnung 1983 zunächst großer Beliebtheit, verlor sie mit ihrem Angebot an Platzkonzerten und verschiedenen Veranstaltungen immer mehr an Attraktivität – und wurde schließlich zu einer Brache.

Nachdem ein erster Anlauf zu Neubelebung des Areal 2022 gescheitert war, hat Waßmer das Projekt der Wiederbelebung des Hirschgartenareals übernommen. „Ich habe den Wunsch der Bürger immer wahrgenommen, dass sich dieser schöne Bereich wieder mit Leben füllen soll“, erläutert er – und bereits im März 2023 stimmte der Gemeinderat seiner Vision hierfür zu. Eine Vision, die nun immer mehr zur Realität wird, wie Gemeinderat und Bürgermeister Dietmar Zäpernick bei der Vorstellung der aktuellen Detailplanungen im Hirschgartenhüsli erfuhren.

Was soll im neuen Hirschgarten geboten werden?

Bereits umgesetzt, so Waßmer, sei die Verlegung des Kinderspielplatzes in den vorderen Bereich des großen Gartens und auch die Anschaffung weiteren Spielgerätes befände sich in der konkreten Planung. Bereits errichtet sei zudem eine Servicestation für Fahrräder, die zusätzlich von Waßmer angeregte Ladestation für Elektrofahrräder wurde von Bürgermeister Zäpernick ausdrücklich unterstützt.

Seine Vision für den Hirschgarten in Rickenbach soll Wirklichkeit werden – Gemeinderat Walter Waßmer von den Freien Wählern.
Seine Vision für den Hirschgarten in Rickenbach soll Wirklichkeit werden – Gemeinderat Walter Waßmer von den Freien Wählern. | Bild: Alexander Jaser

Herzstück des neuen Hirschgartenareals solle neben der bereits bestehenden Wassertretanlage und der Tischtennisplatte ein großzügig gestalteter Abenteuer-Minigolfplatz werden. Für die Finanzierung der individuell gestalteten Bahnen gelte es nunmehr regionale Unternehmen und Vereine zu gewinnen, führte Waßmer weiter aus. Zwischen den beiden Freizeitanlagen sei ein großzügiger Sitzbereich vorstellbar, eventuell ergänzt um ein Wasserspiel.

Ergänzt werden sollen diese Angebote durch Outdoor-Fitnessgeräte für Senioren, denn „das ganze Areal wird ein Mehrgenerationenplatz werden“, wie Waßmer erklärt. Nicht zu vergessen der Rundweg um den Teich im Hirschgartenareal und eine für den Eingangsbereich angedachte Hirschfigur, welche zukünftige Besucher im Hirschgarten begrüßen solle.

Neu gestaltet wurde das Hirschgartenhüsli in Rickenbach von Fabien Weis für sein Eiscafé.
Neu gestaltet wurde das Hirschgartenhüsli in Rickenbach von Fabien Weis für sein Eiscafé. | Bild: Alexander Jaser

Eine weitere Besonderheit biete das von der Gemeinde neu verpachtete Hirschgartenhüsli, so Zäpernick: „Wer das Hüsli heute sieht, wähnt sich in einem anderen Gebäude. Vor allem, wenn er sich daran erinnert, wie es früher aussah. Die Gemeinde ist sehr froh darüber, dass sie mit Fabien Weis einen motivierten Pächter gefunden hat.“

Ausdrücklich betont Zäpernick das große Interesse der Gemeinde an der positiven Entwicklung im Hirschgarten: „Das Haus und das Areal gehören der Gemeinde. In den letzten Jahren haben wir in Rickenbach viel für die Infrastruktur getan, sei es bei den Schulen, den Kindergärten oder den Ärzten. Was jedoch fehlt, ist eine Wohlfühloase für die Bürger – wir müssen als Kommune nicht nur dafür sorgen, dass das Leben funktioniert, sondern wollen uns auch darum kümmern, dass sich die Menschen hier wohlfühlen.“

Sie freuen sich auf die Gäste im Eiscafé des Hirschgartenarels (hinten v.l.): Hewan Tesfaalem, Sandra Parisi, Chrischan Jesse und ...
Sie freuen sich auf die Gäste im Eiscafé des Hirschgartenarels (hinten v.l.): Hewan Tesfaalem, Sandra Parisi, Chrischan Jesse und Pächter Fabien Weis. Sitzend von links: Reinhold Jesse und Bettina Weis. | Bild: Alexander Jaser

Ein Anspruch, den die Gemeinde auch finanziell fördere, seien doch in den aktuellen Haushalt 120.000 Euro für die Umsetzung der Pläne zum Hirschgartenarel eingestellt. „Die Ratsverwaltung zeigt damit, dass sie bei diesem Projekt nicht auf halber Strecke stehen bleiben wird, das wäre nicht der Sinn der Sache. Zudem geht es auch darum, die Anlage für die Zukunft zu erhalten“, ergänzt Zäpernick.

„Was hier geplant ist, findet sich in der Umgebung nicht noch einmal“

Ein Ziel, das auch Fabien Weis mit seinem Gastronomiebetrieb im Hirschgartenhüsli teilt. „Wo gibt es ein Eiscafé mit einem Spielplatz, einer Minigolfanlage und einem Teich? Es ist ein wunderbares Projekt in einer sehr schönen Gemeinde. Was hier geplant ist, findet sich in der Umgebung nicht noch einmal“, erklärt der gelernte Elektrotechniker. Eine positive Einschätzung aller Beteiligten also, die Planer Waßmer ausdrücklich aufgreift: „Das Hirschgartenareal soll ein Projekt von uns allen sein, denn es wäre sehr schade, wenn dieser schöne Ort nicht für alle Menschen in Rickenbach erhalten bliebe.“

Das könnte Sie auch interessieren