Schopfheim-Langenau – Der Andrang war groß, als es im Ortschaftsrat Langenaus um die „Sanierung und Straßenraumgestaltung Talstraße“ ging. Die Sitzung war vorsorglich in die Löwenzahnhalle verlegt worden, und es kamen dann rund 50 Bürger. Ortsvorsteher Walter Würger sagte vorab, dass im Zuge der Bauplanung auch die Wasserleitung erneuert werden soll. Ausgeführt wurden in der Vergangenheit die Erdarbeiten zur Breitbandverlegung und Erdverkabelung.
Tiefbauamtsleiter Remko Brouwer hatte zur Vorstellung des Verkehrskonzeptes auch die Ingenieure des beauftragten Planungsbüros aus Freiburg eingeladen. Claudia Iselt und André Zimmermann berichteten über die Pläne zur Sanierung der holprigen Fahrbahn der Talstraße, die die Fachleute seit September aufgestellt hatten. Remko Brouwer warnte vor zu hohen Erwartungen an die Sanierung. Er sagte: „Die Talstraße ist leider nur eine von vielen Straßen von Schopfheim in diesem Zustand. Über die Arbeiten wurde noch nicht entschieden, sie sind jedoch im Haushalt angemeldet.“ Bestenfalls wird nächstes Jahr geplant, dann wird ausgeschrieben, und die Bautätigkeit kann frühestens 2026 starten. Auch müsse der Gemeinderat noch entsprechend abstimmen. Wichtig sei der Stadt, die Bürger „mit ins Boot zu holen“. Das Wichtigste sei aber, dass die Maßnahme finanzierbar sei.
Bei der Sitzung des Ortschaftsrates wurde ein Bürger-Workshop vorbereitet, in welchem Anregungen gesammelt werden. Bis Dezember sei der Abschlussbericht vorgesehen. Den Besuchern stellten die beiden Fachleute mehrere Varianten von Lösungsansätzen der Sanierung der Nebenstraße vor. In der Talstraße gab es im September eine Verkehrszählung mit rund 300 Fahrzeugen in 24 Stunden. Zwölf öffentliche Autostellplätze seien vorhanden. Grundsätzlich müssten die Gehwege nach neuesten Vorschriften nunmehr 2,50 Meter breit sein, der gegenwärtige einseitige Gehweg misst an der breitesten Stelle 1,50 Meter. Die Straße biete keine Aufenthaltsqualität und sei für Radfahrende schwierig. Es gebe keine Abstellanlagen für Fahrräder. Der geradlinige Verlauf fördere hohe Geschwindigkeiten trotz 30er Zone. Die Fahrbahn, teilweise an den Rändern auch mit Autos zugeparkt, misst derzeit sechs Meter.
Die Experten stellten mehrere Planungsvarianten mit Vor- und Nachteilen vor. Anschließend entstand bei den Gästen an den Stellwänden eine lebhafte Diskussion. Ein Bewohner meinte, dass derzeit Müllfahrzeuge kaum durch die engen Einfahrtsbereiche kommen. Wenn die Fahrbahn nun weiter verengt würde, werde sich das Problem steigern. Ein Besucher schmunzelte bezüglich des holprigen Fahrbahnbelages: „Wenn man vom Wochenmarkt kommt und Erdbeeren bei sich hat, sind die zuhause bereits Marmelade.“