Christiane Sahli

Der Maler Franz Xaver Winterhalter verbindet – auch über Landesgrenzen hinweg. Am Freitag besuchten Schüler eines Athener Gymnasiums mit ihrer Lehrerin Konstantina Tsonaka und weiteren Begleitern das Winterhaltermuseum in Menzenschwand und trafen dort mit Griechischschülern des Kollegs zusammen. Schnell wurden Freundschaften geschlossen, man will in Kontakt bleiben. Und auch eine Partnerschaft der beiden Schulen wurde angedacht.

Über Kaiserin Sisi nach Menzenschwand

Von Franz Xaver Winterhalter hatten die 14- und 15-jährigen Schüler aus Athen erfahren, als sie sich im Unterricht mit Kaiserin Elisabeth beschäftigen, die sich mehrfach in Griechenland aufhielt. Und als man erfuhr, dass es in Menzenschwand ein Winterhaltermuseum gibt, war klar, dort auf der geplanten Deutschlandreise der Schüler Station zu machen.

Kontakt über den Winterhalterverein

Und durch Vermittlung der Vorsitzenden des Winterhaltervereins Elisabeth Kaiser kam der Kontakt mit Valeska Prenschke und ihren Griechischschülern der neunten Klasse des Kollegs zustande – es wurde ausgemacht, sich in Menzenschwand zu treffen.

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Präsentationen über den Künstler

Zunächst einmal stand ein Besuch des Museums auf dem Programm. Elisabeth Kaiser begrüßte die griechischen Gäste herzlich und zeigte sich über den Besuch sehr erfreut. Sie habe gar nicht gewusst, dass Winterhalter auch in Griechenland bekannt sei, sagte sie. Die griechischen Schüler hatten kleine Präsentationen vorbereitet, unter anderem über Winterhalter und Kaiserin Elisabeth, die sie in Englisch und auch in sehr gutem Deutsch vortrugen. Denn viele von ihnen lernen in der Schule auch Deutsch, berichteten sie.

Die ersten Besucher aus Griechenland

Und sie hatten viele Fragen an Elisabeth Kaiser. Seit wann gibt es das Museum? Wie viele Leute arbeiten im Museum? Was sind die häufigsten Probleme im Museum? Welches ist das wichtigste Exponat im Museum? Und: „Sind wir die ersten griechischen Schüler, die das Museum besuchen?“ Ja, das seien sie, sagte Elisabeth Kaiser, sogar die ersten griechischen Besucher überhaupt. Und auch über den Schulalltag der Deutschen Schüler, insbesondere den Griechischunterricht, wollten die jungen Griechen einiges wissen.

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Malerische Landschaft begeistert

Bei einem Rundgang durch das Museum lernten die Schüler die Werke der Malerbrüder kennen. Das Museum sei schon etwas Besonderes, sagte Zoe in fast einwandfreiem Deutsch. In Griechenland gäbe es überwiegend Freilichtmuseen mit antiken Sehenswürdigkeiten. Und: Die Bilder seien sehr schön, in jedem Bild stecke eine verborgene Nachricht, fuhr sie fort. Eleni ergänzte, die Bilder im Museum wiesen eine ganz andere Aura als griechische Bilder auf, die leichter zu verstehen seien. Und auch die Farben seien ganz anders, so Zoe. Bei den Bildern der Winterhalters dominiere braun, bei griechischen Bildern blau und grün.

Von dem, was sie in Deutschland bislang gesehen haben, zeigten sich die Schüler sehr angetan, die Landschaft sei malerisch, sagte Melisanthi.

Im Anschluss an den Museumsbesuch ging es weiter zum Menzenschwander Wasserfall. War man anfangs insbesondere von Seiten der Kollegsschüler noch zurückhaltend, schmolz das Eis bei dem gemeinsamen Spaziergang schnell. Nach einem Besuch in dem alten Schwarzwaldhaus von Elisabeth Kaiser wurden in einem Menzenschwander Café bei Getränken und Kuchen E-Mail-Adressen und Handynummern ausgetauscht. Und es wurden Pläne geschmiedet.