St. Blasien Er hat bereits eine lange Geschichte hinter sich: der Malerweg des Winterhalter-Museums „Le Petit Salon“ in Menzenschwand. Er stand bereits wenige Jahre nach der Eröffnung des Hauses im Jahr 2008 auf der Wunschliste des Trägervereins. „Ich habe lange überlegt, wo der Weg entlang führen könnte“, sagt die Vereinsvorsitzende Elisabeth Kaiser. Denn viele der zeitgenössischen Gebäude aus den Lebenstagen der beiden Malerbrüder Franz Xaver (1805-1873) und Hermann Winterhalter (1808-1891) seien heute aus dem Ortsbild Menzenschwands verschwunden.
Das Geburtshaus des berühmten Porträtmalers und Lithografen immerhin steht noch und beherbergt vor sich die zweite Tafel auf dem 3,2 Kilometer langen Themenweg mit neun Stationen. Hier erfahren die Besucherinnen und Besucher Hintergründe zur Familiengeschichte der Familie Winterhalter. „Es gibt Menschen, die gehen nicht so gerne in ein Museum“, sagt Kaiser. Für sie sei der barrierefreie Rundweg eine Gelegenheit, auch außerhalb des „Petit Salons“ dem Menzenschwander Maler näherzukommen. „Er ist in Deutschland nicht so bekannt wie in England oder Frankreich – das wollen wir ändern, und da trägt dieser Themenweg vielleicht ein Stück weit zu bei“, führt Kaiser weiter aus.
„Wir hatten die Idee, aber zunächst keine Ahnung, wie man so etwas anfängt, wie hoch die Kosten sind, wen man fragen kann“, berichtet die Vorsitzende. Mit Unterstützung der Freiburger Agentur Bergwerk sei schließlich ein Konzept für den Themenweg entstanden, zur Finanzierung wurde zudem nach Förderern gesucht. Über das Biosphärengebiet Schwarzwald beteiligte sich das Regierungspräsidium Freiburg schließlich zu 70 Prozent an der Planung und zu 90 Prozent bei der Umsetzung des rund 40.000 Euro teuren Projekts. Denn, erklärt die Vorsitzende, „zum Sensibilisieren für eine gute und schöne Umwelt und den Einklang von Mensch und Natur gehört die Kunst auch dazu“.
Eröffnet wird Menzenschwands neuer Themenweg offiziell am 14. Juni. Neben St. Blasiens Bürgermeister Adrian Probst wird auch der Kunsthistoriker und ehemalige Leiter des Augustinermuseums Freiburg, Tillmann von Stockhausen, beim Auftakt dabei sein. Die Zusage von Landrat Martin Kistler stehe noch aus, so Elisabeth Kaiser. Für das leibliche Wohl sorgen die Menzenschwander Jugendfeuerwehr und Gemeinderat Klaus Dudarewitsch, der die Festgemeinde mit Crêpes versorgen wird. Die musikalische Begleitung übernehmen die Harfenistin Stefanie Kirner und die Bonndorfer Band Most – Musik ohne Strom. „Wir hoffen sehr auf gutes Wetter, denn es sind bei der Eröffnung auch Führungen durch den Themenpark geplant“, sagt Kaiser.
Sollte es dennoch regnen, verlege man die Veranstaltung ins Innere der alten Dorfkirche, die dem Winterhalter-Verein gehört. Selbstverständlich wird auch der „Petit Salon“ mit der Dauerausstellung am Eröffnungstag zugänglich sein. Gezeigt wird dort ebenfalls die am 11. Juni beginnende Sonderausstellung „L‘une plus belle que l‘autre (Die Eine schöner als die Andere)“. Zu sehen sind dort Porträts junger Frauen, darunter auch das vor wenigen Wochen in Paris frisch erworbene Gemälde „Mademoiselle de la Cocardiere“.
Noch zeugen vom nahenden Startschuss für den Malerweg an den einzelnen Stationen lediglich die Cortenstahl-Stelen, die sich vom Museum und ehemaligen Rathaus Menzenschwands in Richtung Vorderdorf und über die Straße An der Steige und das Kurhaus zurück zur Kirche erstrecken. Die Informationstafeln, die laut Kaiser anhand einer ausführlichen Bebilderung ihren Inhalt vermitteln, werden noch angebracht. Zudem werde es QR-Codes geben, die die Tafeln mit gastronomischen Hinweisen ergänzen. Die Eröffnung des Malerwegs in Menzenschwand ist am Samstag, 14. Juni, um 14 Uhr mit mehreren Führungen. Ab 17 Uhr ist der Festakt an der alten Dorfkirche geplant.