St. Blasien – Mit Vorrangflächen für die Windenergie hat sich auch der Gemeinderat St. Blasiens zu befassen – bei der jüngsten Sitzung ging es auch um die Stellungnahme zum Entwurf zur Teilfortschreibung des Regionalplans Hochrhein-Bodensee. Gleich zu Beginn stellt die Stadtverwaltung in dem Papier klar, dass eine „energiepolitische Neuaufstellung“ zur Abmilderung des Klimawandels und aus geopolitischen Gründen erforderlich sei und sie deshalb grundsätzlich den Ausbau der erneuerbaren Energien befürworte, las Bürgermeister Adrian Probst aus dem Entwurf vor. Allerdings gelte es, für die Stadt sehr wichtige Punkte zu berücksichtigen.

Direkt angrenzend an das Wohngebiet Ziegelfeld befinde sich die „derzeit letztmögliche Fläche“, auf der St. Blasien Bauland entwickeln könnte, heißt es in dem Entwurf. Für die Entwicklung sei das Gebiet also besonders wichtig, weshalb die Stadt darum bitte, das im Gebiet Ahornkopf/Kohlwald angedachte Vorranggebiet mit allen nötigen Wegen, Abstandsflächen und sonstigen Kriterien kritisch zu würdigen. Eines der möglichen Vorranggebiete im Gebiet Ahornkopf liege inmitten eines für die Wasserversorgung wichtigen Quellgebietes, hier dürften keine Nachteile entstehen.

St. Blasien hat viel Tourismus, deshalb ist diesem Bereich in der Stellungnahme ein großer Absatz gewidmet. „Vor allem naturnahe Angebote wie Wanderwege, Mountainbikestrecken, Winterwanderwege oder Langlaufloipen bilden die Basis des sanften und nachhaltigen Fremdenverkehrs im Hochschwarzwald“, haben die Verfasser in den Entwurf geschrieben. Durch ein Vorranggebiet im Bereich Kohlwald würden alle aufgelisteten Wegekategorien „erheblich beschnitten und in ihrer Nutzbarkeit derart eingeschränkt, dass relevante touristische Infrastruktur für die Stadt St. Blasien in diesem Bereich entfallen würde“. Das wäre nicht tragbar, weshalb „größte Rücksicht auf die Erhaltung von touristisch genutzten Wegen“ genommen werden müsste. Auch die Nähe der Kliniken zum möglichen Vorranggebiet „Kohlwald“, die ein „zentrales Standbein der Tourismusgemeinde St. Blasien“ seien, sieht die Stadt kritisch. Es müsse auf die Bedürfnisse der Patienten besondere Rücksicht genommen werden. Die Stadtverwaltung steht dem Bereiche Lehenkopf ablehnend gegenüber. „Alle hier lebenden und wirtschaftenden Menschen hängen direkt oder indirekt von einem in sich stimmigen und funktionalen Gesamtgefüge ab, zu dem ganz wesentlich auch die Sichtbeziehungen von Kloster, Dom und umgebender Landschaft gehören“, lautet deshalb die Begründung. Die Ratsmitglieder waren sich einig, dass im Entwurf der richtige Ton getroffen und die entscheidenden Punkte genannt sind. Das Gremium stimmte dem Entwurf, dem kleine Änderungen hinzugefügt werden, zu.