St. Blasien-Menzenschwand Seit 90 Jahren kommen Gäste von nah und fern in das alte Schwarzwälder Bauernhaus, in dem die Jugendherberge Menzenschwand ihren Platz hat. In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist das Publikum immer internationaler geworden. Am Sonntag wird anlässlich des 90-jährigen Bestehens zu einem Erlebnistag eingeladen.

Die Geschichte des alten Menzenschwander Bauernhauses reicht rund 270 Jahre zurück, das genaue Jahr der Errichtung des Gebäudes ist aber nicht bekannt. In dem Haus lebten im Lauf der Jahre Landwirte und Handwerker. 1933 erwarb die Gemeinde Menzenschwand das Anwesen und überließ es zwei Jahre später dem Jugendherbergswerk als Schenkung. In der Einrichtung einer Jugendherberge sahen die Verantwortlichen der Gemeinde eine sinnvolle Verwendung für das große Gebäude. 1936 standen vier heizbare Schlafräume, 50 Betten mit Decken, 25 davon für Daueraufenthalte, und 30 Notlager mit Decken zur Verfügung. 1949 war die Jugendherberge Menzenschwand eine der ersten, die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ihre Türen öffnete. Nach kleineren Sanierungen wurde die Zahl der Zimmer in den folgenden Jahren auf zehn, die der Betten auf 85 aufgestockt.

1966 erfuhr das Haus im Inneren einen dringend erforderlichen Umbau unter der Federführung des Menzenschwander Architekten Axel Schmidt, ein Jahr später verfügte das Haus über 104 Betten, 20 Notlager und drei Tagungsräume. Nach zwei Sanierungen in den 1990er-Jahren bot die Jugendherberge 104 Gästen in Zwei- bis Achtbettzimmern Platz. Im Jahr 2000 erwarb das Jugendherbergswerk das neben der Jugendherberge gelegene alte Schulhaus, in dem neben einem großen Tagungsraum weitere Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen wurden. Inzwischen sind allerdings zehn der Zimmer der Jugendherberge aus Brandschutzgründen geschlossen, sodass nunmehr nur noch 77 statt 154 Betten in dem alten Schwarzwälder Bauernhaus und dem ehemaligen Schulhaus angeboten werden können, erklärt Andreas Mayer, der die Jugendherberge seit 20 Jahren leitet. In diesen vergangenen zwei Jahrzehnten habe sich eines auffallend geändert, sagt der Herbergsvater: Der Anteil ausländischer Gruppen sowie von Einzelpersonen und Familien aus dem Ausland sei deutlich gestiegen, „der Schwarzwald wird internationaler“.

Am Sonntag, 28. September, wird anlässlich des 90-jährigen Bestehens zu einem Erlebnistag eingeladen. Auf dem Programm steht ein Mitmachprogramm für Groß und Klein mit Barfußpfad, erlebnispädagogischen Spielen, Basteln mit Naturmaterialien und Kinderschminken. Musikalisch wird der Tag vom Musikverein Menzenschwand und der Bernauer Gospelchor „Stimmen-Los“ gestaltet. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Beginn ist um 11 Uhr, das Ende gegen 18 Uhr.