Jahreskonzerte sind in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester bei vielen Vereinen Tradition – auch für die Musiker des Musikvereins Menzenschwand. Für Dirigent Joachim Kaiser wäre es im zu Ende gegangenen Jahr das 25. Jahreskonzert unter seiner Leitung gewesen. Daraus ist, wie aus vielen anderen Terminen des Vereins auch, nichts geworden. Aber man hat sich einiges einfallen lassen, um das Coronajahr zu überbrücken. Und Joachim Kaiser nutzte die Zeit für musikalische Weiterbildung.

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„Originale“ standen beim Jahreskonzert des Musikvereins Menzenschwand Ende 2019 in Mittelpunkt. Damals habe man sich nicht in den kühnsten Träumen vorstellen können, was das folgende Jahr bringen werde, sagte Joachim Kaiser. Und auch an Fasnacht konnte das gewohnte Programm mit dem Showkonzert, das den Musikern einiges abverlangte, noch durchgezogen werden.

Der erste Lockdown stoppte dann die musikalischen Tätigkeiten abrupt. Um die Musiker bei Laune zu halten und zum Üben zu animieren, rief Kaiser eine vereinsinterne Musikchallange ins Leben, bei der die Aktiven einzeln oder im Familienverband kleine Filme mit eigenen Musikbeiträgen aufnahmen und in die WhatsApp-Gruppe des Vereins einstellten.

Freude steht im Mittelpunkt

Im Sommer konnten die Proben unter Einhaltung der entsprechenden Hygienevorschriften wieder aufgenommen werden, wobei der Dirigent den Musikern die Probenteilnahme aber freistellte. Die Proben seien nicht zu streng gewesen, die Freude habe im Mittelpunkt stehen sollen, so Kaiser, der mit gehörfälligen und, wie er sagte, nicht zu anstrengenden Titel die Spielfreude zu wecken bemüht war. Allerdings mussten die Proben im Zuschauerraum des Kurhauses, für dessen Zurverfügungstellung sich Kaiser sehr dankbar zeigte, stattfinden.

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Und das stellte Dirigent und Musiker vor eine neue Herausforderung, denn gemeinsames Musizieren erfordere ein fein abgestimmtes Aufeinanderhören, woran sich alle angesichts des im Vergleich zu den Proben großen Abstandes erst einmal hätten gewöhnen müssen, erklärt Joachim Kaiser. Deutlich sei bei den Proben zu spüren gewesen, dass alle das gemeinsame Musizieren sehr genossen hätte, fuhr er fort und bezeichnete den Probenbesuch und die Moral als sehr gut.

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Angesichts der Situation mussten Konzerte im üblichen Rahmen und zwei geplante Konzertreisen ebenso ausfallen wie das Sommerfest des Musikvereins vor den Sommerferien. Man war daher um neue Auftrittsformate bemüht. So spielen die Musiker bei „Flanierkonzerten“ vor dem Kurhaus auf, bei denen es keine Sitzgelegenheiten und keine Bewirtung gab. Und auch auf dem Mösleparkplatz im Menzenschwander Hinterdorf gab es einige Platzkonzerte. Bereits im Sommer hatte sich abgezeichnet, dass das Jahreskonzert zwischen den Jahren, das für Kaiser das 25. unter seiner Leitung gewesen wäre, nicht wird stattfinden können. Auch zur Überbrückung des zweiten Lockdowns hatte Kaiser eine Musikchallange, diesmal mit Weihnachtsliedern, initiiert, bei der alle mit viel Spaß bei der Sache gewesen seien, wie er erzählt.

Blasmusikalisch erlebe man im Moment stille Zeiten, was wohl noch eine ganze Weile so bleiben werde, sagt Kaiser bedauernd. Aber für die Musiker gäbe es dennoch interessante digitale Kurs- und Unterrichtsformate. Er selbe habe, um neue Impulse zu erhalten und fit zu bleiben, wieder Unterricht genommen und Kurse in Saxophon und Harmonielehre belegt, sagte der Dirigent des Musikvereins Menzenschwand.