Im Zuge des Umbau und der Erweiterung des Rathauses Stühlingen soll auch das Umfeld um das denkmalgeschützte Gebäude umgestaltet werden. In der Sitzung am Montag wurde dem Gemeinderat nun die ersten Pläne für die Umgestaltung vorgestellt. Die Firma BHMP aus Bruchsal zeichnet sich dafür verantwortlich und brachte viel Anschauungsmaterial zum guten Verständnis mit.
Da das Rathaus und der bestehende Brunnen unter Denkmalschutz stehen und der Außenbereich mit dem geplanten Anbau einen gewissen Höhenunterschied überwinden muss, war die Planung recht umfangreich.
Die Pflasterung am historischen Brunnenplatz soll mit Granit, einem gelbgrauen Naturstein historisch bleiben. Dieser Stein hat auch eine Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren und soll im sogenannten „Ellbogenverband“ verlegt werden.
Damit im denkmalgeschützten Brunnenbereich keine Autos mehr abgestellt werden, ist um den Brunnenplatz eine Kante geplant. Dies sei wesentlich schöner, als mehrere Poller hinzustellen. Die Planung sieht auch vor, dass der Terrassenbereich entlang des gesamten zukünftigen Gebäudes mit diesen Granitplatten gepflastert wird.

In die Muldenrinnen gegen die Straße könnten alte historische Pflastersteine wieder eingebaut werden. Da der Boden in dem gesamten Bereich nicht sehr tragfähig ist, muss er mit einer 30 Zentimeter dicken Schottertragschicht unterbaut werden.
Um die unterschiedlichen Höhen des Außenbereichs auszugleichen, sind drei Stufen, Mauern und ein „Wassertisch“ zwischen Alt- und Neubau geplant. Der Brunnen und der Wassertisch werden von einer Quelle gespeist. Die Mauern können dann als Sitzelemente genutzt werden.
Im direkten Rathausumfeld sind zwei barrierefreie Parkplätze und bei der Einfahrt in die Herrengasse fünf Parkplätze geplant. Dazu soll es am Feuerwehrgerätehaus weitere 41 Parkplätze geben. Im Eingangsbereich sollen auch vier bis fünf Fahrradbügel zur Verfügung stehen.
Die Bushaltestelle oberhalb des Rathauses muss weiter hoch verlagert werden, damit der Brunnenplatz frei bleibt. Die gegenüberliegende Haltestelle wird an ihrem jetzigen Platz bleiben.
Kosten doppelt so hoch wie geplant
Mit 785.000 Euro für den Außenbereich des Rathauses lägen die Kosten doppelt so hoch wie eigentlich geplant. Dies wurde allgemein bemängelt, weshalb die Planer noch eine günstigere Variante vorstellten.
Bei dieser würden anstelle der Granitplatten einfache Betonplatten benutzt, die allerdings nicht so schön seien und vor allem nur eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren versprechen. Auch der Wassertisch müsste dann einer einfachen Mauer weichen. Dies würde die Kosten auf etwa 731.000 Euro drücken.
Das sagen die Gemeinderäte
Marianne Würth von den Freien Wählern äußerte Zweifel, ob der geplante große Platz am Brunnen überhaupt genutzt würde, da die Lage des Rathauses doch sehr außerhalb von Stühlingen sei. Man solle auch die Städtlebewohner mit ins Boot holen. Deshalb bat sie darum, dass sich der Bauausschuss nochmals die Pläne ansehen soll, damit nur so viel Raum gestaltet würde, wie nötig sei.
CDU-Gemeinderat Peter Frey meinte lapidar, Parken sei immer ein Thema und es sei ja wirklich ein großer Platz am Rathaus. Er sei aber für alle Varianten offen. Sein Fraktionskollege Stefan Beck hielt den Plan auch für etwas überdimensioniert und hofft, dass sich am Thema Standort für die Bushaltestelle noch etwas verbessern lässt.