Wolfgang Scheu

„Warum gehen die mit den Schläuchen ins Wasser – können die nicht schwimmen?“ Diese Frage stellte ein verdutzter Dreikäsehoch seinem Papa beim Blick auf das Treiben im Schlüchtsee, wo alle Teilnehmer des großen „Rothaus Mudiator-Finales“ eine Runde im eiskalten Wasser drehen mussten.

Mit Kraft: Auch die Jüngsten versuchten sich im Lastwagen-Reifen ziehen.
Mit Kraft: Auch die Jüngsten versuchten sich im Lastwagen-Reifen ziehen. | Bild: Wolgang Scheu

Doch – sie können schwimmen, das haben die Sportler schon am Anfang der Runde bewiesen, als sie auf dem Dürrenbühl durch den Weiher mussten. Die ersten der rund 2000 Starter am Samstagmorgen liefen noch im Regen. Luft anhalten (und Nase zu) hieß es bei der ersten großen Challenge. Manch einer versuchte sich als Seiltänzer, um ohne Wasserkontakt ans andere Ufer zu kommen. Das ging aber nur ein, zwei Meter gut – „platsch“ lagen sie im kalten Wasser. Zugegeben, der Hofteich riecht etwas modrig, aber Gülle ist definitiv nicht drin. „An den Algen liegt‘s“, erklärt die Bäuerin, und fügt an, dass man bereits Wasserproben zur Untersuchung eingeschickt habe.

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Aber die Veranstaltung heißt ja „Mudiator“ und die harten Frauen und Männer sind nicht zimperlich. „Rasch ins Wasser“ war die Devise. Als das Rothaus Team kam, bekam das Geschehen Power. Mit mal mehr, mal weniger elegantem Kopfsprung katapultierten sie sich ins Wasser, allen voran auch Christian Rasch, Alleinvorstand der Rothaus-Brauerei, der als Hausherr der Veranstaltung mit Startnummer 1 ins Rennen ging. Sein Salto vorwärts war filmreif, die anderen eiferten ihm nach und setzten neue Maßstäbe für die Durchquerung.

Mit Koordination: Hindernisse, Wasser, Schlamm und viele gut gelaunte Spaß-Sportler gab‘s beim Rothaus-Mudiator-Finale in ...
Mit Koordination: Hindernisse, Wasser, Schlamm und viele gut gelaunte Spaß-Sportler gab‘s beim Rothaus-Mudiator-Finale in Grafenhausen zu sehen. | Bild: Wolgang Scheu

9,5 Kilometer lang ist die Strecke, die man im „Legionärs“-Modus einmal oder als „Hercules“ zweimal laufen musste. Doch beim Obstacle Course Racing (OCR), wie die Disziplin fachlich korrekt heißt, geht es um mehr als das. Kraft, Koordination, Geschicklichkeit und Mut sind gefordert. Da geht es zum Beispiel darum, Lastwagen-Reifen zu ziehen, ein Seil hochzuklettern, sich von Loch zu Loch um einen Balken zu hangeln, oder eben in den eiskalten See einzutauchen.

Das Rothaus-Team kann sich freuen: der Mudiator-Parcours ist geschafft.
Das Rothaus-Team kann sich freuen: der Mudiator-Parcours ist geschafft. | Bild: Wolgang Scheu

Der neue Veranstalter (sei zwei Jahren Skyder Event &Track-Company) brachte altbewährte und neue Hindernisse ins Spiel und siehe da, diesmal hat der Mudiator auch seinen Namen redlich verdient: Es kamen etliche schlammverschmierte Athleten ins Ziel, der eine oder andere hatte sogar seinen Schuh im tiefen Matsch kurz vor dem Ziel verloren.

Mit Kraft: Auch die Jüngsten versuchten sich im Lastwagen-Reifen ziehen.
Mit Kraft: Auch die Jüngsten versuchten sich im Lastwagen-Reifen ziehen. | Bild: Wolgang Scheu