Ursula Ortlieb

Michael Beck aus Ühlingen spielt bei den Freilichtspielen „Zwischen den Welten“ des Theatervereins Zeitschleuse den Auswanderer Joseph Hierholzer. „Ich wusste schon, was auf mich zukommt, denn ich war auch bei ‚Im Wind der Zeit’ dabei. Die Gemeinschaft ist echt klasse und der Zusammenhalt untereinander ist stark“, sagt er. „Theaterspielen ist mein Hobby geworden und ich habe auch gern eine größere Rolle angenommen, die Regisseurin Corinna Vogt mir zugeteilt hat.“

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„Michael wirkt zurückhaltend, aber seine Rolle spielt er ohne Scheu und sehr ausdruckstark“, lobt ihn Corinna Vogt und freut sich, ihn wieder im Team zu haben. Joseph Hierholzer verlässt Elternhaus und Heimat mit seinem Freund Dorus Kromer. Seine Familie war wegen Spiel- und Trunksucht des Vaters (Thomas Fechtig) verarmt.

Wahre Begebenheit

Die Recherchen zur Person Joseph Hierholzer und seinem Leben in Amerika stammen auch aus dem Nachlass des verstorbenen Patrick Burger, der ein Nachkomme von Gottfried Hierholzer war. Die Autorin Erika Buhr konnte die Aufzeichnungen gut verwerten. Josephs Mutter stammte aus der reichsten Familie von Riedern am Wald. Ihr Mann Gottfried hatte den Besitz verspielt und versoffen. Sie wurde krank und die Not war groß.

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Zwei Söhne waren vor Joseph ausgewandert. Dorus, der bessergestellt war, half ihm finanziell und so brachen sie zusammen nach Amerika auf. Die beiden Bauernsöhne aus Riedern überstanden die Gefahren der Reise und kamen im amerikanischen Neu Braunfels an, wo Joseph blieb und heiratete. Dorus aber verabschiedete sich bald von ihm und zog nach Kalifornien als Goldgräber. Josephs erste Frau starb schon ein Jahr nach der Hochzeit. Er heiratete danach deren Schwester. Sie hatten fünf Kinder. Seine Heimat, die Familie in Riedern und Dorus sah er nie wieder. Das Stück spielt zwischen 1850 und 1880. Alle dargestellten Personen gab es zwischen 1850 und 1880 tatsächlich und so lebt die Historie von Bürgern der Region wieder auf und man fühlt sich in die Zeit von damals versetzt.