Ursula Ortlieb

Als Hauptdarsteller bei den Freilichtspielen „Zwischen den Welten“, verkörpert der 29-jährige Lukas Böhler aus Berau den Auswanderer Dorus Kromer. Das Stück basierend auf der Grundlage des Buchs „Amerikafahrt“ von Heinrich Ernst Kromer spielt zwischen 1850 und 1880. „Es macht Spaß“, sagt Lukas Böhler, „obwohl ich bisher keine Theatererfahrung habe.“ Er hat ein großes Pensum an Proben und Auswendiglernen. Bei 22 von 27 Szenen steht der gelernter Automechaniker auf der Bühne. „Er setzt alles um, was ich ihm nahe bringe. Wut, Freude und Trauer bringt er ausdruckstark auf die Bühne – und vor allem ist er zuverlässig“, lobt ihn Regisseurin Corinna Vogt.

Von Auswanderung und Sehnsucht

Lukas Böhler spielt an der Seite von Michael Beck (Joseph Hierholzer) und Corinna Vogt (Marei) überzeugend von Auswanderung, Sehnsucht und Heimweh. Auch Lukas’ Vater, Wolfgang Böhler, Schwester Josefa und seine Neffen Frederik und Ferdinand spielen bei dem Stück mit. Und Böhlers Oma Uschi Altenburg freut sich riesig über ihre Rolle, in der sie mit ihren Urenkeln auftreten kann. In der Theaterfamilie entstehen Verbindungen über Orts- und Gemeindegrenzen hinaus, die Lukas Böhler schätzt.

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Theaterspielen ist für ihn eine neue Herausforderung. Dorus verlässt mit seinem verarmten Freund Joseph die Heimat und die geliebte Marei (Corinna Vogt), um in Amerika als Goldgräber sein Glück zu finden. Der herzzerreißende Abschied von Mutter Marie (Michaela Bruder) und seiner großen Liebe Marei versetzen das Publikum in die Nöte der Menschen um 1850. Auf dem von Holzbau Bruno Kaiser gesponserten Auswanderer-Schiff „Rouenaise“ spielen sich dramatische Szenen auf See ab.

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Nach zehn Jahren kehrt Dorus als gemachter Mann zurück, um Marei zu heiraten und sie mit nach Amerika zu nehmen. Sie aber will bleiben. Es ist eine historische Familien- und Liebesgeschichte zwischen den Welten, Amerika und Riedern am Wald um 1850 bis 1880. Alle dargestellten Personen haben damals tatsächlich gelebt. Das macht die Geschichte auch so spannend. Nachfahren von Heinrich Ernst Kromer leben noch in Ühlingen-Birkendorf. Wenn man bei den Proben zuschaut, denkt man nicht, dass Lukas Böhler zum ersten Mal Theater spielt, so echt wirkt er in seiner Rolle. „Viel Zeit und Auswendiglernen stecken dahinter aber vor allem Spaß“, so der 29-jährige Hauptdarsteller.