Wilfried Dieckmann

Nicht nur in der katholischen Kirchengemeinde Grafenhausen, in der gesamten Seelsorgeeinheit Oberes Schlüchttal stehen zukunftsorientierte Entscheidungen ins Haus. In den vergangenen Wochen haben sich die Mitglieder des Pfarrgemeinderates sowie des Stiftungsrates mit den bevorstehenden Aufgaben befasst.

Das könnte Sie auch interessieren

Bei 20 kirchlichen Gebäuden, die von der katholischen Pfarrgemeinde im Oberen Schlüchttal unterhalten werden müssen, stehen in den nächsten drei Jahrzehnten Instandsetzungskosten in Höhe von knapp zehn Millionen Euro ins Haus. Davon entfallen 38 Prozent (3,7 Millionen Euro) auf die Sanierung von Sakralgebäuden. Dies ist das Ergebnis der Gebäudeschau, die Ende Oktober mit zwei Vertretern des Erzbischöflichen Ordinariats Freiburg gemeinsam mit Pfarrgemeinderäten und Gemeindeteammitgliedern im Oberen Schlüchttal stattfand.

Das könnte Sie auch interessieren

Im Hinblick auf die Entwicklung einer pastoralen Gebäudekonzeption, mit der Kirchengemeinden bei der Reduzierung ihrer Gebäude und Gebäudeflächen nach pastoralen Gesichtspunkten unterstützt werden sollen, wurde im Vorfeld bereits im Herbst 2019 der Gebäudebestand erfasst. In der Erzdiözese Freiburg sollen in den nächsten 15 Jahren rund ein Drittel aller Immobilien der einzelnen Kirchengemeinden auf den Markt kommen. Dabei werden auch die Gotteshäuser selbst nicht außen vor bleiben.

Das könnte Sie auch interessieren

Somit verlangt die Zukunft harte Entscheidungen, bei denen Kriterien wie abstoßen, sanieren oder entwickeln im Mittelpunkt stehen werden. Hier sind die Verantwortlichen der Seelsorgeeinheit Oberes Schlüchttal gefordert, da Lösungen vor Ort gesucht werden müssen. Bei der Gebäudeschau wurde festgestellt, dass kurzfristige Investitionen für die Sanierung des Jakobusheimes in Untermettingen sowie die Sanierung des Pfarrkellers in Grafenhausen, der sich im kirchlichen Amtshaus neben der katholischen Kirche befindet, erforderlich sind.

Kindergartenfrage

Das Kuratorium für den Kindergarten St. Bernhard in Grafenhausen traf sich zu einer Sitzung im Rathaus Grafenhausen. Wie aus der Sitzung im jüngsten Pfarrblatt der Seelsorgeeinheit informiert wird, fand das Zusammentreffen in einem harmonischen Miteinander statt. „Kommune und Kirchengemeinde sind über die Zusammenarbeit und mit der Arbeit der Einrichtung sowie der Geschäftsführung sehr zufrieden“, wurde festgehalten.

Zur Diskussion standen bei dem Treffen, an dem auch Clemens Winterhalter und Pfarrer Christoph Eichkorn vom Kindergartenausschuss des Pfarrgemeinderats teilnahmen, verschiedene zukunftsorientierte Themen, unter anderen auch die Berechnung der Elternbeiträge. Das einkommensbezogene Berechnungssystem wurde von dem Gremium nicht empfohlen, das derzeit praktizierte System der festgesetzten Gebühren soll beibehalten werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Weiterhin stand der Betriebskostenvertrag mit der politischen Gemeinde auf der Tagesordnung. Dieser sollte nach Meinung des Kuratoriums angepasst werden, weil die finanzielle Belastung der Kirchengemeinde höher sei und somit die zur Verfügung stehenden Mittel übersteigen würden. Über den vom katholischen Träger des Kindergartens St. Bernhard in der nichtöffentlichen Klausurtagung im Rathaus vorgelegten Entwurf einer neuen Betriebskostenvereinbarung hatte Bürgermeister Christian Behringer in der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtet.

Die Übernahme des Gebäudes, in dem der Kindergarten St. Bernhard ist, durch die politische Gemeinde steht zur Debatte.
Die Übernahme des Gebäudes, in dem der Kindergarten St. Bernhard ist, durch die politische Gemeinde steht zur Debatte. | Bild: Wilfried Dieckmann

Nach seinen Angaben wird in dieser Vereinbarung geregelt, in welcher Höhe sich die politische Gemeinde an den ungedeckten Betriebskosten des Kindergartens (bisher 89 Prozent) sowie den Investitionen am Gebäude, das sich im Kirchenbesitz befindet (bisher 70 Prozent), beteiligt. Der neue Vertrag soll zum 1. Januar 2021 in Kraft treten.