Riedern/Lauchringen – Beim neuen, sehr umfangreichen Werk „Augenlust“ von Günter Hoffmann stolpert man beim Untertitel der Überschrift über den aus Italien stammenden relativ unbekannten Begriff „Veduten“. „Als Veduten bezeichnet man Stadt- und Ortsansichten, die einen erkennbaren Wirklichkeitsbezug aufweisen“, so Günter Hoffmann. Die Geschichten und die Abbildungen in diesem Buch erstrecken sich zwischen dem Hochrhein, dem Hotzenwald, dem Schwarzwald und über die Grenze in die Schweiz.
Aus diesen Gebieten gibt es sehr viel Interessantes zu berichten. Dem Titel „Augenlust“ wird der Autor auf 414¦Seiten mit sehr vielen Bildern gerecht. „Veduten, wie wir sie verstehen, gibt es erst seit dem Ende des Mittelalters beziehungsweise seit dem Beginn der Neuzeit. Die wichtigsten historischen Voraussetzungen für die Entstehung von Stadtansichten bilden der Ausbau des Städtewesens im hohen und späten Mittelalter“, so Günter Hoffmann.
Die Anfänge der Stadtansicht liegen im 15. Jahrhundert. Das 16. und das 17.¦Jahrhundert bilden die Blütezeit der autonomen Stadtansicht. Veduten werden nun in großer Zahl hergestellt, das Medium des Buchdrucks ermöglichte ihre weite Verbreitung. Hohe Bedeutung erlangten neben Einzeldarstellungen die Städtebücher von Kommunen. Seit dem 17. Jahrhundert werden zwei Traditionslinien der Stadtansichten erkennbar. So wird in zahlreichen Darstellungen die naturgetreue Wiedergabe von Städten perfektioniert.
Neben der Abbildung ganzer Städte erlangt dabei die Repräsentation von einzelnen Gebäuden und Plätzen eine immer größere, schließlich dominierende Bedeutung. Das Erscheinungsbild der Orte hat sich stets verändert. Jede Epoche fordert immer wieder Neues. Heute sind die Lebensbedingungen andere wie früher, und für die Errungenschaften, die uns die Neuzeit gebracht hat, muss ein Tribut entrichtet werden, der darin besteht, dass das Alte weichen muss. „Es darf nicht vergessen werden, dass alles, was heute ist und morgen sein wird, letzten Endes auf dem aufbaut, was gestern einmal war,“ so Günter Hoffmann in der Einleitung in seinem Buch „Augenlust.“