YouTube, Instagram, Spotify, Garageband und Ähnliches gehören zur digitalen Welt heute. Damit kann man Sinnvolles anstellen. Während der Kontaktsperre im Lockdown investierte Alina Isele aus Ühlingen viel Zeit mit diesen Apps, mit denen sie in Verbindung mit Schule und Freunden blieb. Es war für sie eine interessante Beschäftigung, die Spaß machte. Zusammen mit ihren Mitschülerinnen Rosalie Lienhard und Saskia Keller stellte sie ein Youtube-Video „(Never) Think Again“ her, bei dem sie den Gesangspart übernahm. „Die anderen beiden singen nicht so gerne, wie ich. Den englischen Text haben wir aber gemeinsam geschrieben und die Musik dazu mit der Garageband-App kreiert“, erklärt Alina.

Das Video-Projekt war Hausaufgabe aus dem Musikunterricht der Alemannenschule. Schon vor einem Jahr hatte Alina angefangen, YouTube-Clips unter dem Namen „alinavada“ zu veröffentlichen. Mit Apps wählt sie Melodien als Begleitung aus und singt ohne Noten nach Gehör Songs von bekannten Interpreten wie „Crazier“ von Taylor Swift oder „Riptide“ von Vance Joy. Im nächsten Jahr möchte die 17-Jährige Abitur machen. Singen und Theater sind ihre liebsten Hobbys.

Alina (vorne im Schiff) als Solistin mit den Freudekids des Theatervereins im Juli 2019.
Alina (vorne im Schiff) als Solistin mit den Freudekids des Theatervereins im Juli 2019. | Bild: Ursula Ortlieb

Darum sieht sie den Theaterverein Zeitschleuse mit der Jungendgruppe „Freudekids“ als wirkliches Geschenk. Dort habe man sie bestärkt und ermuntert, an ihre Fähigkeiten zu glauben. Besonders Patricia Elcic habe sie motiviert, Atemtechniken gezeigt und bestärkt, an sich zu glauben. „Ich hatte zuerst Zweifel, ob ich überhaupt singen kann“, erzählt Alina.

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Seit der Gründung des Vereins vor fünf Jahren ist sie Mitglied bei den Freudekids, entdeckte aber schon 2015 ihre Freude am Theater bei den Freilichtspielen in Ühlingen. Die Proben hätten immer viel Spaß gemacht und sie habe Freunde fürs Leben gefunden, betont Alina. Ihr erster großer Auftritt als Sängerin war mit der Theaterjugend als Vorgruppe beim Konzert der Alemannenrockband „Luddi“ im Juli 2019. Vor großem Publikum durfte die damals 15-Jährige solo „My heart will go on“ aus dem Film Titanic singen. Auch das Theaterstück „Fremde Begegnungen“ und das Musical „Wanderung im Märchenwald“ waren für sie Möglichkeiten vor Publikum zu singen.

„My Heart will go on“ sang Alina 15-jährig im Juli 2019 auf dem Theaterschiff.
„My Heart will go on“ sang Alina 15-jährig im Juli 2019 auf dem Theaterschiff. | Bild: Ursula Ortlieb

Sie und ihre Mitspieler ernteten immer Anerkennung und viel Applaus. Besonders habe sie sich gefreut, als sich Bürgermeister Thomas Kaiser in Häusern als Zugabe das Lied von Alina und Dana gewünscht hatte. Zuletzt stand Alina als Clara mit dem Musiktheater „Der Sandmann“ in Grafenhausen auf der Bühne und begeisterte das Publikum in ihrer Rolle schauspielerisch und gesanglich.

Nächstes Jahr will Alina ihr Abitur machen und müsse danach entscheiden, welchen Weg sie einschlagen möchte. Sie ist Ministrantin mit weiteren fünf Mädchen in Ühlingen, wirkt bei Gottesdiensten mit und sang auch schon solo in der Kirche bei einer Hochzeit. Überhaupt überlege sie sich, etwas mit Singen und Kirche zu studieren. Sie müsse noch herausfinden, was zu ihr passe, sagt sie. Sie finde, dass die Kirche sich erneuern müsse. Ob evangelisch oder katholisch – darauf sollte es nicht mehr ankommen. Bei der Erneuerung der Kirche für die Zukunft würde sie gerne mitwirken. Aber erstmal sei Abitur das Ziel.

Alina Isele 2021 (rechts) im Sommer mit Dana Probst und Marielle Vogt (von links) bei den Proben zum Musiktheater „Der ...
Alina Isele 2021 (rechts) im Sommer mit Dana Probst und Marielle Vogt (von links) bei den Proben zum Musiktheater „Der Sandmann“ im Vereinsheim Riedern. | Bild: Ursula Ortlieb