Ühlingen – Eine Unterrichtsstunde in Sachen alemannischer Fasnacht erhielten unter anderem die Schüler der Klasse 5b der Schlüchttal-Schule Ühlingen. Narrenrat Klaus Müller von den Stiegele Chatzen sieht es als Auftrag und Verpflichtung, das Brauchtum zu bewahren und weiterzugeben. So freute er sich, dass die Schülerinnen und Schüler großes Interesse zeigten und manche von ihnen schon viel über die Fasnacht wussten. Drei Klassen der Schlüchttal-Schule, eine Klasse der Langensteinschule und die Kinder des Ühlinger Kindergartens Purzelbaum waren an verschiedenen Vormittagen zu Gast.
Für diesen spannenden Fasnachtsunterricht bot sich das Ühlinger Narrenmuseum an. Die Schüler hatten nicht nur Spaß, sie waren interessiert und stellten viele Fragen. Dass es in der Schlüchttal-Gemeinde nicht nur die Stiegele Chatzen gibt, wusste auch so manches Kind. Im Kleinformat wurden auch die Birkendorfer Rombachwiible, der HüRi mit seiner Doppelmaske, der Berauer Wurzelsepp, der Untermettinger Wilderer und aus Grafenhausen die Galgenvögel und die Tannholzschrättele vorgestellt.
Dass jeder einmal eine Chatzen-Maske tragen wollte und erstaunt war über das Gewicht und den eingeschränkten Blickwinkel, verstand sich von selbst. Klaus Müller machte aber auch deutlich, dass die Zünfte und deren Maskenträger verpflichtet sind zu anständigem Verhalten. Das alemannische Fasnachtsbrauchtum sei nicht mit Unfug gleichzusetzen. Gestaunt wurde darüber, welche Requisiten ein Narr haben kann, angefangen von der Rätsche, über die Saublodere und die Kräutermühle bis hin zu den Rollen. Laut ging es zu beim gemeinsamen „Konzert“, verbunden mit dem Narrensprung und einem „Hoorig, hoorig“. Die Schüler hatten an dem Lärm sichtlich Spaß.
Der Narrenrat erläuterte auch den Ablauf der Fasnacht, vom Stellen des Narrenbaums über Hexen- und Hemdglunker-Umzüge, über die Fasnachtszeitung, die Übergabe des Rathausschlüssels bis hin zum Fasnachtsfeuer und das Scheibenschlagen.