1961 hat der SV Grafenhausen sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Zu dieser Zeit konnte im Gegensatz zu heute mit einem Festbankett im Gasthaus „Zur Krone“ sowie mit diversen Spielen der SVG Mannschaften gebührend gefeiert werden. In diesem Jahr erfolgte auch ein Wechsel in der Vereinsführung: Nach Alfons Gatti, der den Verein als erster Vorstand seit 1946 führte, folgte Franz Gatti junior, übrigens der Sohn des Gründungsvorstandes Franz Gatti senior, der 1970 für seine langjährigen Verdienste um den Sportverein mit der silbernen Verbandsnadel des Südbadischen Fußballverbandes ausgezeichnet wurde. Anlässlich des Wechsels 1961 wurde Alfons Gatti vereinsintern geehrt und zum Ehrenpräsidenten beziehungsweise zum Ehrenvorstand ernannt.
Unter der Leitung des neuen Vorstandes schritt der geplante Clubhausneubau zügig voran. Bereits im Juni des Folgejahres wurde Richtfest gefeiert. Wie in der Vereinschronik vermerkt wurde, wurden aufgrund der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer die Kosten für diesen Bau relativ gering gehalten. Die Bauarbeiten am Gelände des Schlüchtsee-Stadions dauerten bis in das Jahr 1968 an. Die Maßnahme wurde mit dem Bau des Ballfanggitters sowie dem Anschluss der Strom- und Wasserversorgung inklusive Duscheinrichtungen abgeschlossen.
In der Chronik wird an die Bedingungen vor dem Einrichten der Dusch- und Wascheinrichtungen erinnert: „So wurde überliefert, dass es in der ehemaligen Hütte am Sportplatz einfache Möglichkeiten zum Waschen nach dem Spiel gab. Außerdem befand sich hinter dem Clubheim ein Plumpsklo. Diese Einrichtungen waren vorzugsweise den heimischen Spielern vorbehalten. Die gegnerischen Spieler zogen sich im Saal des Gasthauses ‚Zur Krone‘ um.
Um sich nach dem Spiel den hartnäckigen Hartplatzsand sowie die aufgeschürften Beine zu waschen, durften diese bei schönem Wetter den Brunnen beim Bauernhof der Familie Lutz nutzen. Bei schlechtem Wetter war dieses Wasser natürlich zu eisig, deshalb wurde den Spielern von der Wirtin in Eimern Warmwasser bereitgestellt, mit dem sie sich in der Waschküche säubern durften. So kam es aber auch vor, dass sich Küchenhilfen und gegnerische Spieler, die nur mit einem Handtuch bekleidet waren, begegneten. Ein Privileg genoss der Schiedsrichter. Dieser durfte als Umkleide das Büro des Gasthauses benutzen. Um sich nach dem Spiel zu waschen, war es ihm sogar gestattet, ein Gästezimmer zu benutzen.“
Vor dem Bau der eigenen kleinen Flutlichtanlage am Sportplatz war ein Training in den Abendstunden aufgrund der fehlenden Beleuchtung undenkbar. Hier kam die Gemeinde dem Sportverein entgegen und stellte 1964 einen weiteren Trainingsplatz im heutigen Gebiet „Im Mösle“ zur Verfügung. An diesem Platz wurde auch eine notdürftige Beleuchtung installiert. Überlieferte Dokumente zeugen außerdem davon, dass man im Winter damals die Trainingseinheiten im Schulhaus in Dürrenbühl absolvierte. So wurde 1969 ein Antrag gestellt, dass der Sportverein mit den Aktiven einen wöchentlichen Gymnastikabend durchführen wolle und laut Anschreiben an die Gemeinde Grafenhausen um die zur Verfügungstellung eines Gymnastikraums bat.
In dieser Zeit wurden vom Sportverein Grafenhausen auch andere Sportarten betrieben. So wurde zu Beginn der 60er Jahre überlegt, die Leichtathletikabteilung wieder ins Leben zu rufen. 1964 wurde gemäß den Vereinsakten eine durchaus erfolgreiche Kegelabteilung gegründet.