Wenn die Sonne brennt und jeder sich nach Abkühlung sehnt, ist das Freibad eine beliebte Anlaufstelle. Wenn dieses dann auch noch relativ frisch saniert ist, mit etlichen neuen Attraktionen aufwartet und die Corona-Vorgaben weitgehend gelockert sind, ist der Badespaß doppelt groß. So wie im Tiengener Freibad in der Badstraße, das nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im Frühjahr 2020 in seiner zweiten Badesaison ist.

Vergangenen Samstag war ein Bilderbuch-Badetag: Bei 30 Grad Luft- und 25 Grad Wassertemperatur vergnügten sich knapp 700 große und kleine Besucher in den Becken, auf den Liegewiesen, auf dem Spielplatz, dem Beach-Volleyballfeld oder im Freibad-Café. Mit Blick auf Wetter und Anzahl der Besucher, war der Samstag einer der besten Tage dieses Jahr, aber nicht der Rekordtag. Der war am 12. August mit 1034 Besuchern. „Das wird nicht mehr zu toppen sein“, ist Claudia Zimmermann überzeugt. Sie steht seit vielen Jahren an der Kasse des Tiengener Freibads, das nach der Sanierung ein anderes Gesicht zeigt.
„Welten liegen zwischen dem alten und dem neuen Freibad, es ist jetzt viel heller und freundlicher“, sagt Julia Meier. Sie ist Fachangestellte für Bäderbetriebe und hat am Samstag zusammen mit den Rettungsschwimmern Ludwig Pinzl und Chathura Mahawaduge für die Sicherheit der Badegäste und das reibungslose Funktionieren der Badtechnik gesorgt.
Das Tiengener Freibad
Wie immer an heißen Wochenenden, wurden die Fachkräfte dabei von ehrenamtlich arbeitenden Mitgliedern der DLRG unterstützt. Arbeit, Wissen und Wachsamkeit stecken hinter einem unbekümmerten und sicheren Badevergnügen. „Viele denken, wir sitzen nur rum, aber man muss mental immer voll da sein, alles im Auge behalten und viele Kontrollgänge erledigen“, so Julia Meier.

Nicht nur während des Badbetriebs, auch davor und danach hat das Aufsichtsteam Aufgaben. Dazu gehören Reinigungsarbeiten – auch auf dem Beckenboden, denn dort findet sich nach einem Badetag einiges, was nicht dorthin gehört, wie Haare, Steinchen und manchmal auch eine Münze. Elementar ist die fortlaufende Beobachtung der Technik, in der Regel drei Mal am Tag wird sie von den Fachkräften überprüft.
Weiterhin wird die Wasserqualität, beispielsweise was Chlorgehalt und pH Wert betrifft, ständig überwacht und gegebenenfalls entsprechend der Vorgaben korrigiert. Von einem erhöhten Punkt aus hat das Aufsichtsteam einen guten Überblick über den größten Teil des Freibads, das auf seinen großzügigen Liegewiesen unter alten Bäumen auch schattige Plätzchen bietet.

Die Wiese hinter dem Schwimmerbecken ist eher etwas für Ruhesuchende. Auf derjenigen beim Plansch- und Nichtschwimmerbecken sind bevorzugt Badegäste mit kleinen Kindern. Diese haben im neuen Tiengener Freibad deutlich mehr Möglichkeiten, sich auszutoben und Spaß zu haben als noch im alten. Die Rutschen stehen dabei besonders hoch im Kurs. Wie zu erwarten, kommt der allergrößte Teil der Badegäste aus Tiengen und näherer Umgebung.
Da das Waldshuter Freibad derzeit saniert wird, sind auch viele Waldshuter darunter. So wie Tobias Neuendorf, der sich mit seinem Sohn Danny (3) im Wasser tummelt. „Es ist wunderschön hier, alles passt und man kann viel mit den Kindern machen“, sagt er und ist sich schon jetzt sicher, dass er auch nach Wiedereröffnung des Waldshuter Freibads, ab und zu das Tiengener besuchen wird.

Nach einzelnen Gesprächen zu schließen, teilen so gut wie alle seine positive Meinung über das neue Tiengener Freibad. Dass dennoch mit Blick auf die Anzahl der Besucher eine Zwischenbilanz nicht in Jubel ausbrechen lässt, ist dem diesjährigen durchwachsenen Wetter geschuldet. Aber ganz ist der Sommer ja noch nicht vorbei.