Adelheid Kummle stellte in der jüngsten Sitzung des Waldshut-Tiengener Gemeinderats die „Frage der Frage“, so ihre Worte, die nicht nur der Freie-Wähler-Stadträtin, sondern auch ihren Ratskollegen und vielen Bürgern der Doppelstadt unter den Nägeln brennen dürfte: „Wann geht es endlich los mit dem Klettgau-Carré?“

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„Wir wollen im Sommer starten“, sagte Jürgen Löffler dazu, der mit seinem Karlsruher Büro GJL Architekten den Millionenbau für den Waldshuter-Tiengener Unternehmer Claus Schleith entworfen hat. Löffler informierte das Gremium über den aktuellen Stand des Projekts, nachdem der Gemeinderat in der vorherigen Sitzung beschlossen hatte, dem Investor bei der darauffolgenden Zusammenkunft die Möglichkeit zu geben, die veränderte Planung für das Klettgau-Carré im Detail vorzustellen. „Wir sind dabei, die Brandschutzberechnungen auf den neuesten Stand zu bringen. Unser Ziel ist es, spätestens in der dritten Maiwoche das Baugesuch abzugeben“, erläuterte der Architekt den Zeitplan.

Noch parken hier Autos. Auf dem Gelände am Tiengener Sulzerring soll das Wohn- und Geschäftshaus Klettgau-Carré entstehen.
Noch parken hier Autos. Auf dem Gelände am Tiengener Sulzerring soll das Wohn- und Geschäftshaus Klettgau-Carré entstehen. | Bild: Juliane Schlichter

Von den ursprünglichen Plänen des Klettgau-Carrés am Tiengener Sulzerring sind laut Jürgen Löffler ein Edeka-Lebensmittelmarkt und ein dm-Drogeriemarkt im Erdgeschoss sowie die zweigeschossige Tiefgarage mit insgesamt 232 Stellplätzen geblieben. Im Erdgeschoss ist zudem ein Café vorgesehen. Die hauptsächliche Änderung beim Klettgau-Carré betrifft die Obergeschosse. In drei der vier voneinander getrennten Gebäuderiegeln über dem Erdgeschoss sollen Wohnungen und nicht wie anfangs vorgesehen ein Hotel untergebracht werden. Als Grund nannte Investor Claus Schleith auf Nachfrage dieser Zeitung die aktuelle Corona-Situation und die unsichere Planungssicherheit für das Hotelgewerbe.

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Im vierten – nach Westen ausgerichteten – Riegel seien Praxen vorgesehen. „Es laufen Gespräche mit Ärzten“, erklärte Löffler im Gemeinderat. Die ursprünglichen Pläne hatten darüber hinaus eine weitere, komplette Etage zwischen Erdgeschoss und den Riegeln im Obergeschoss vorgesehen.

Das Bauprojekt im Detail

Die Zahl der Wohnungen im Klettgau-Carré gibt der Architekt mit 72 an. Insgesamt betrage die Wohnfläche 5500 Quadratmeter. Sie soll aufgeteilt werden in Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Den voraussichtlichen Mietpreis konnte Löffler auf Nachfrage von der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Petra Thyen nicht beziffern: „Momentan ist es nicht möglich, das zu sagen.“

Der Architekt stellte in Aussicht, dass ein Teil der Wohnung sozial gefördert werden könnte, wie es bei einem weiteren Bauprojekt des Investors Claus Schleith in der Waldshuter Von-Kilian-Straße vorgesehen ist. „Es ist möglich, dass wir einen Sozialmix anbieten“, sagte Löffler über das Klettgau-Carré.

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CDU-Stadträtin Nathalie Rindt erkundigte sich nach der Nutzung der Tiefgarage. Löffler erklärte, dass es sich um öffentliche Stellplätze handele. Denkbar sei, dass das erste Untergeschoss von Kunden des Lebensmittelmarkts und des Drogeriemarkts genutzt werden könnten und die zweite Etage von den Mietern der Wohnungen. Löffler: „Es gibt aber keine feste Zuweisung.“

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