Katharina Schlegel

Plastikfrei in Küssaberg

Die Initiative ist Anfang 2018, nach einer Informationsveranstaltung mit der Südkurierredakteurin Kerstin Mommsen entstanden. Die Redakteurin war eine der Ersten der Region, die den Selbstversuch des plastikfreien Lebens gewagt und auf ihrem Blog darüber berichtet hat.
Das Ziel der Initiative ist ein weitgehend plastikfreier Alltag. Von der Küche bis ins Badezimmer müssen daher Alternativen für Plastiktüten, -dosen und sonstige Verpackungen gefunden werden. Dabei geht es der Initiative nicht um einen erhobenen Zeigefinger. „Wir informieren und beraten sehr gerne“, so Tina Prause, ein Gründungsmitglied von „Plastikfrei in Küssaberg„. Daher werden regelmäßige Treffen organisiert. Beim plastikfreien Stammtisch werden verschiedene Themen angesprochen. Die Initiative arbeitet soweit wie möglich mit den Vereinen in Küssaberg zusammen. An Dorffesten und Veranstaltungen werde daher darauf geachtet, dass unnötiger Plastikkonsum vermieden wird.
Außerdem organisiert die Initiative am 14. September einen „Rhine Clean Up Day“, bei dem Plastik und anderer Müll am Rheinufer gesammelt werden soll.

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Fairteiler Bad Säckingen

Der „Fairteiler“ in Bad Säckingen ist ein Foodsharing-Schrank. Dort können seit Juni 2018 Lebensmittel abgegeben werden. Organisiert wird das Projekt von dem Verein Stadtoasen Bad Säckingen. Abends holen freiwillige Helfer der Stadtoasen bei Supermärkten, wie beispielsweise Alnatura, Obst- und Gemüsereste ab und deponieren sie für den nächsten Tag im Foodsharing-Schrank. In einer Whatsapp-Gruppe wird Interessierten mitgeteilt, welche Lebensmittel sich für den nächsten Tag im Fairteiler befinden. So werden Lebensmittelreste, die weder schlecht noch abgelaufen sind, vor der Mülltonne bewahrt. Informationen zum Fairteiler in Bad Säckingen sowie den Link zur Whatsapp-Gruppe gibt es unter http://www.stadtoasen.info

Sie kümmern sich um den Inhalt des Fairteilers in Bad Säckingen (von links): Koordinator Bernhard Stehle, der Vorsitzende des Vereins ...
Sie kümmern sich um den Inhalt des Fairteilers in Bad Säckingen (von links): Koordinator Bernhard Stehle, der Vorsitzende des Vereins Stadtoasen Stefan Maier und Marius Mayer. | Bild: Rank, Marion

Auch in Lörrach gibt es mehrere Fairteiler. Unter anderem auf dem Gelände der Kulturvilla Nellies Nashorn. Diese Essensschränke werden meist von Privatpersonen gefüllt und organisiert. Es handelt um eine Initiative des Vereins Foodsharing, der im Internet weitere Informationen zu Projekten und Initiativen rund um das Thema Foodsharing teilt: http://www.foodsharing.de

In Dogern soll ein weiterer Fairteiler eröffnet werden, organisiert von der Nachhaltigkeitsgruppe Dogern.

Nachhaltigkeitsgruppe Dogern

Die Nachhaltigkeitsgruppe Dogern gibt es seit Anfang 2019. Bisher gibt es etwa zehn aktive Mitglieder, die sich bei den regelmäßig stattfindenden Treffen mit unterschiedlichen Bereichen der Nachhaltigkeit beschäftigen. Zu diesen Themen zählen beispielsweise Klima, Energie, Verkehr, Wohnen und Essen. Gemeinsam mit der Gemeinde sollen diese Themen nach und nach bearbeitet werden. Bereits in Arbeit befinden sich zum Beispiel die Einrichtung eine Klimabeirates und die Planung einer Fotovoltaik Initiative , sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittel- und Wertstoffverschwendung. Zudem finden regelmäßig Filmvorführungen statt und es sind Vortragsreihen zur Nachhaltigkeit geplant. Obwohl die Veranstaltungen gut besucht werden, gibt es momentan noch zu wenige Helfer, um an allen Nachhaltigkeitsthemen zu arbeiten. Dass die Nachhaltigkeitsgruppe in der Gemeinde trotzdem etwas bewegen kann, zeigte die Gemeinderatswahl: Die neue, von der Gruppe unterstützte, Nachhaltigkeitsliste Dogern ist mit zwei Sitzen im Gemeinderat vertreten.

Plastikfreier Markt Rheinfelden
Baumpflanzkarte, Edeka Südwesten

Der plastikfreie Markt in Rheinfelden ist eine Initiative der Stadt und wird seit Dezember 2018 umgesetzt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit gefördert und ist zunächst für einen Zeitraum von zwei Jahren ausgelegt. Bei einem Einkauf mit wiederverwendbaren Boxen, Beuteln oder Taschen auf dem Markt, können Stempel auf einer Karte gesammelt werden. Die gefüllte Stempelkarte kann bei teilnehmenden Händlern oder bei der Stadtverwaltung abgegeben werden. Jede Karte entspricht einem Wert von 20 Euro, schreibt die Stadt Rheinfelden im Internet. Das Geld werde in die Bepflanzung öffentlicher Grün- und Waldflächen, wie beispielsweise an Spielplätzen, in Parks und an Radwegen, investiert. Weitere Informationen gib es im Internet unter http://www.rheinfelden.de.

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Obwohl es in Waldshut keinen plastikfreien Markt gibt, können bereits seit vier Jahren am Stand des Eulenhofs für einen tütenfreien Einkauf Stempel gesammelt werden. Diese sind für die Baumsparkarte der Initiative http://plant-for-the-planet.http://ohttp://rg. Um den plastikfreien Einkauf zu ermöglichen, kann beim Eulenhof und am Marktstand ein wiederverwendbares Obst- und Gemüsenetz aus recyceltem Polyester gekauft werden. „Die Zahl an Plastik- und Papiertüten, die wir seitdem brauchen, ist stark zurück gegangen. Vor allem in unserem Hofladen“, sagt Ulrike Ehnes von der Gemüsegärtnerei begeistert.

Auch auf dem Waldshuter Markt ist es möglich, ohne Plastiktüten einzukaufen. Wer das Gemüse trotzdem nicht lose einpacken möchte, kann ...
Auch auf dem Waldshuter Markt ist es möglich, ohne Plastiktüten einzukaufen. Wer das Gemüse trotzdem nicht lose einpacken möchte, kann am Stand des Eulenhofs Dogern ein Obst- und Gemüsenetz kaufen. Durch einen Einkauf mit Mehrwegnetzen kann man dort Stempel für die Baumpflanzkarte sammeln. | Bild: Katharina Schlegel

Eine Baumpflanzaktion gibt es seit Mai 2019 auch bei Edeka Südwesten. In teilnehmenden Märkten können, durch Einkäufe mit Frischeboxen und Obstnetzen anstatt Plastiktüten, Aufkleber gesammelt werden. Ist die sogenannte Baumpflanzkarte mit zehn Stickern beklebt, kann sie im teilnehmenden Edeka-Markt abgegeben werden. Pro abgegebener Karte wird ein Baum gepflanzt.

Stadtradeln

Das Stadtradeln ist eine Kampagne des Klima-Bündnisses und wurde bereits im Jahr 2008 gestartet. Kommunen in ganz Deutschland können unter dem Motto „Radeln für ein gutes Klima“ das Auto gegen das Rad tauschen. Für drei Wochen sollte sowohl beruflich als auch privat möglichst oft das Fahrrad genutzt werden. Die gefahrenen Kilometer können in der Stadtradeln-App und im Internet eingetragen werden. Ziel der Kampagne sei es, „möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu gewinnen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, heißt es auf der Internetseite zum Stadtradeln (http://www.stadtradeln.de). Am Hochrhein nehmen die Städte Bad Säckingen, Rheinfelden, Lörrach und Grenzach-Wyhlen teil.

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Blühender Naturpark Südschwarzwald

Der blühende Naturpark Südschwarzwald ist eine Kampagne des Naturparks Südschwarzwald und läuft bereits seit 2013. Mehr als 60 Gemeinden sowie Imkervereine, Naturschutzgruppen und Betriebe beteiligen sich an dem Projekt des blühenden Naturparks. Bei der Kampagne geht es um Maßnahmen, die der Verbesserung der Biodiversität dienen. Es werden beispielsweise gemischtheimische Blumenwiesen in Städten und Gemeinden angelegt und vorhandene Grünflächen weniger häufig gemäht, um so den Lebensraum vieler Insekten aufrecht zu erhalten. Neben den Gemeinden werden auch Landwirte, Betriebe und Gartenbesitzer angesprochen. Im Internet und im Informationsflyer wird ganz klar gesagt: „Mitmachen kann jeder!“ Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie unter http://www.bluehender-naturpark.de

Mehr als 60 Gemeinden, Imkervereine, Naturschutzgruppen und Betriebe beteiligen sich am blühenden Naturpark.
Mehr als 60 Gemeinden, Imkervereine, Naturschutzgruppen und Betriebe beteiligen sich am blühenden Naturpark. | Bild: Beate Siegel

Unter dem Motto „Bad Säckingen blüht auf“ gibt es auch dort ein ähnliches Projekt. An mehreren Verkaufsstellen kann eine Sommerblumenmischung gekauft werden, die, ausgesät als Wiese, den heimischen Insekten mehr Lebensräume zur Verfügung stellt. Nebenbei werden so die Stadt und die Gärten verschönert.

Fairtrade Towns

Bei den Fairtrade Städten handelt es sich um eine Kampagne zur Förderung von fairem und regionalem Handel. Außerdem soll dadurch nachhaltiges Denken und Handeln gestärkt werden. In den letzten zehn Jahren haben sich deutschlandweit über 600 Städte und Gemeinden an der Kampagne beteiligt und wurden so zu Fairtrade Towns ernannt. Die Kampagne unterstützt die Fairtrade Städte bei Aktionen und Veranstaltungen im Rahmen der Nachhaltigkeit, sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit und der Vernetzung mit anderen Städten und Gemeinden weltweit.

Das Fairtrade-Siegel ist eines der vielen Logos, die man auf Lebensmitteln finden kann. Dieses Logo weist auf fair gehandelte ...
Das Fairtrade-Siegel ist eines der vielen Logos, die man auf Lebensmitteln finden kann. Dieses Logo weist auf fair gehandelte Inhaltsstoffe oder ganze Produkte hin. Beim Anbau und der Herstellung müssen die Standards von Fairtrade International beachten. Weitere Informationen gibt es unter www.fairtrade-deutschland.de | Bild: TransFair e.V.

Am Hochrhein sind Murg, Bad Säckingen und Herrischried Fairtrade-Gemeinden. In Murg gibt es beispielsweise fair gehandelte Produkte in Läden und Gastronomie, sowie Veranstaltungen wie die Faire Woche oder Vorträge zum Thema, häufig organisiert vom Weltlädeli Murg.
Weitere Gemeinden am Hochrhein haben sich bereits bei der Kampagne zur Fairtrade-Gemeinde beworben oder arbeiten an einem Antrag.

Auch in Tiengen und Waldshut gibt es je einen Weltladen, in dem fair gehandelte Produkte gekauft werden können. Im Weltladen in Tiengen ...
Auch in Tiengen und Waldshut gibt es je einen Weltladen, in dem fair gehandelte Produkte gekauft werden können. Im Weltladen in Tiengen gibt es eine große Auswahl an Kaffee, Tee, Gewürzen und Schokolade sowie Schmuck. | Bild: Katharina Schlegel

Carsharing

Carsharing ist vor allem in größeren Städten eine beliebte Alternative zum eigenen Auto geworden. Anstatt sich ein Auto zu kaufen, kann eines geteilt beziehungsweise geliehen werden.
Am Hochrhein setzen Stadtmobil Südbaden und der Energiedienst seit 2014 auf Carsharing mit Elektroautos, dem „my-e-car“. Von Freiburg bis an den Hochrhein gibt es 90 Ladestationen, an denen die Autos geliehen und wieder geparkt werden können. Geladen werden die Autos mit regionalem Strom, der aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Zwei der Elektroautos der Stadtwerke stehen zum Laden an einer Ladestation in Waldshut. Die Autos stehen zum CarSharing zur Verfügung.
Zwei der Elektroautos der Stadtwerke stehen zum Laden an einer Ladestation in Waldshut. Die Autos stehen zum CarSharing zur Verfügung. | Bild: Katharina Schlegel

Dass es neben Carsharing auch andere Alternativen zum eigenen Auto gibt, zeigt der Bürgerbus in Murg. Ebenfalls seit 2014 fährt der Bus vom Bahnhof Murg durch die Ortsteile. Die Gemeinde unterstützt die Aktion mit dem Elektro-Fahrzeug, der Versicherung und Strom, gefahren wird von Ehrenamtlichen. Daher ist die Busfahrt kostenfrei.

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Fairnetzt Hochrhein

Bei „Fairnetzt Hochrhein„ handelt es sich um eine Plattform auf der Informationen und Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit geteilt und veröffentlicht werden. Der Fokus liegt dabei sowohl auf der deutschen als auch auf der schweizerischen Rheinseite. Im Kalender finden sich beispielsweise Termine wie öffentliche Treffen von Nachhaltigkeitsgruppen, Filmvorführungen, Vorträge und Workshops zu nachhaltigen Themen. Den Kalender und weitere Informationen finden sie unter http://www.fairnetzt-hochrhein.de

Auf die eigenen Initiative kommt es an

Die unterschiedlichen Projekte und Kampagnen zur Nachhaltigkeit am Hochrhein zeigen, dass auch ein kleiner Schritt ein Schritt in die richtige Richtung sein kann und dass es an jedem Einzelnen von uns liegt, etwas zu verändern. Auch wenn es nur ein plastikfreier Markteinkauf, eine Blumenwiese im eigenen Garten oder ein Arbeitsweg auf dem Fahrrad ist. Mit eigener Initiative, etwas Vorbereitung und kleinen Hinweisen lässt sich viel (Plastik-)Müll vermeiden: Plastiktüten kann man durch Leinentaschen ersetzen, bei einem Coffe-to-go-Becher kann man auf den Plastikdeckel und in Gaststätten auf die Strohhalme verzichten. Außerdem gibt es viele Alternativen, die sich mehrfach verwenden lassen.

Einkaufskörbe, Leinentaschen, Glas- und Tupperdosen, wiederbefüllbare Trinkflaschen, Seife und Deo in Glasflaschen helfen, Plastikmüll ...
Einkaufskörbe, Leinentaschen, Glas- und Tupperdosen, wiederbefüllbare Trinkflaschen, Seife und Deo in Glasflaschen helfen, Plastikmüll im Alltag zu vermeiden. | Bild: Katharina Schlegel
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