„Wir haben von Anfang an gesagt, es ist ein sportliches Ziel“, sagte Bürgermeister Joachim Baumert in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Waldshut-Tiengen über das ursprüngliche Vorhaben, das Bad noch in diesem August nach Abschluss der Sanierung zu eröffnen. Dieser Plan kann nicht wie erhofft eingehalten werden. Als neuen Termin der Fertigstellung nannte Holger Hasse von der Steybe Controlling GmbH aus Kirchzarten, der für die Projektsteuerung zuständig ist, Ende Oktober. „Aber dafür übergeben wir dann 2020 ein komplett fertiges Freibad„, sagte Horst Schmidle, Geschäftsführer der Stadtwerke Waldshut-Tiengen, die Bauherrin des Projekts ist, gegenüber dieser Zeitung.

Als Grund dafür, dass das Bad nicht mehr in dieser Saison fertig wird, nannte Holger Hasse in der Sitzung „massive Verzögerungen im Rohbau“. „Leider haben wir bei der Ausschreibung zunächst keine Angebote erhalten“, sagte der Projektsteuerer. Dies habe den Zeitplan um vier bis sechs Wochen zurückgeworfen. „Dies konnten wir leider nicht mehr aufholen.“ Eine weitere Ursache für die Verzögerung sei gewesen, dass der ausführenden Baufirma Arbeiter fehlten. „Es gab nicht genug Manpower“, sagte Bürgermeister Baumert.

Das könnte Sie auch interessieren

Was die Sanierungskosten betrifft, spricht Stadtwerke-Geschäftsführer Schmidle von „einer Punktlandung“. Zwar wurde das ursprünglich vorgesehene Budget von 6,15 Millionen Euro inzwischen um 168.000 Euro überschritten. Schmidle sieht in der Kostensteigerung um 2,7 Prozent aber kein Problem. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis“, sagte auch Holger Hasse. Einen höherer Einbruchschutz, die Beschichtung von Bodenplatten rund um die Schwimmbecken, damit Flecken leichter entfernt werden können, sowie weitere Spielattraktionen für Kinder zählte er im Gemeinderat unter anderem als Mehrausgaben auf.

Im südlichen Teil des Freibadgeländes sind die Bauarbeiten noch im vollen Gang.
Im südlichen Teil des Freibadgeländes sind die Bauarbeiten noch im vollen Gang. | Bild: Stadtwerke Waldshut-Tiengen

Die verspätete Eröffnung zur kommenden Saison habe auch einen Vorteil, sagte Oberbürgermeister Philipp Frank gegenüber dieser Zeitung. „Wir müssen keinen teuren Rollrasen ausbringen, sondern können Rasen aussäen lassen.“ Dieser könne dann in Ruhe wachsen. „Das spart Kosten in Höhe von 30.000 Euro ein“, so der OB.

Die Sanierung des Tiengener Freibads begann im September des vergangenen Jahres. Inzwischen sind das Schwimmer- und das Nichtschwimmerbecken mit Edelstahl ausgekleidet, und die Sitztribüne, der vergrößerte Gastronomiebereich, das neue WC-Gelände und die beiden Sprungtürme sind fertig, wie Holger Hasse in der Gemeinderatssitzung ausführte. Am neuen Umkleidegebäude wird hingegen noch gebaut. „Im südlichen Bereich sind wir noch nicht fertig“, sagte der Projektsteuerer über den Teil des Geländes, wo der neue Eingangsbereich an der Badstraße errichtet werden soll.

Das könnte Sie auch interessieren

Harald Würtenberger, Fraktionssprecher der Freien Wähler, kritisierte im Gemeinderat, dass die Stadträte erst zeitgleich mit den Bürgern über die Verzögerung bei der Freibadsanierung unterrichtet worden seien. „Bis heute war unsere Info“, dass das Bad Mitte August eröffnet.“ Würtenberger bat darum, Informationen künftig zügiger an den Gemeinderat weiterzugeben. Holger Hasse sagte dazu: „Ich hätte Ihnen höchstens eine Woche vorher die Info geben können.“ Dass der Öffnungstermin 2019 definitiv nicht mehr im August eingehalten werden kann, habe sich erst vor kurzem abgezeichnet. Oberbürgermeister Philipp Frank schloss den Tagesordnungspunkt mit den Worten: „Wir freuen uns auf das Bad.“

Das könnte Sie auch interessieren