Die Fastenzeit hat begonnen. Wir haben dazu einige bekannte Persönlichkeiten aus Tiengen und Lauchringen befragt: Wie halten Sie es eigentlich mit dem Fasten?
- Der CDU Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner, 33 Jahre alt, aus Lauchringen hat eine klare Meinung zum Fasten: „Ich finde das gut, mit dem Fasten. Nach einer lebendigen Fastnachtszeit komme ich zur Ruhe und regeneriere meinen Körper. Dabei verzichte ich auf Alkohol und Süßigkeiten, versuche, nicht ständig online zu sein und besinne mich auf das Wesentliche. Ich halte die Fastenzeit für sehr sinnvoll. Jeder Mensch braucht eine Zeit, wo er entschleunigen und sich besinnen kann.“
- „Für mich spielt die Fastenzeit durchaus eine Rolle. Schon in der Schule früher hatten wir die Fastenkalender. Heute verzichte ich in der Fastenzeit vor allen Dingen auf Alkohol“, erklärte die 57-jährige Parlamentarische Staatssekretärin und SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter aus Lauchringen. „Auf Süßigkeiten zu verzichten, fällt mir nicht ganz so leicht. An Aschermittwoch und am Karfreitag dagegen verzichte ich komplett auf Fleisch. Für mich ist die Fastenzeit auch eine Zeit, mir Dinge bewusst zu machen, mich auf das Wesentliche zu besinnen. Wir leben in einer Gesellschaft des Überflusses, da ist die Fastenzeit eine gute Gelegenheit, auch einmal weniger zu konsumieren und achtsam mit Lebensmitteln umzugehen. Weniger ist manchmal mehr.“
- Auch die 75-jährige Narrenmutter Heidi Maier aus Tiengen hält die Fastenzeit ein: „Ich faste immer nach Fastnacht, das ist für mich die Zeit, um ein bisschen herunterzukommen. Im Rheinischen ist die Fastenzeit eine fleischlose Zeit. Ich verzichte auf Alkohol und Süßigkeiten. Für mich ist die Zeit nach Fastnacht auch eine Zeit des Innehaltens. Leider wird die Fastenzeit nicht mehr so gelebt. Ich finde das ist ein Ritual, das auch an die jüngere Generation weitergegeben werden sollte.“
- Die 58-jährige Bankerin und Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Tiengen, Christa Bader aus Tiengen, fastet ebenfalls , wenn auch nicht regelmäßig: „Für mich ist das eine Zeit der Besinnung. Ich trinke normalerweise sehr gerne Kaffee. In der Fastenzeit verzichte ich komplett auf Kaffee. Damit will ich feststellen, ob ich auf liebgewordene Dinge, die für mich täglich dazugehören und selbstverständlich sind, verzichten kann. Ich halte das Fasten für zeitgemäß und sinnvoll, aber jeder sollte für sich selbst entscheiden, ob er das will.“
- Auch die 44-jährige Buchhändlerin Nikola Kögel aus Tiengen fastet dieses Jahr wieder: „Ich verzichte auf Fleisch, Alkohol und Süßigkeiten. Auf die sozialen Medien kann ich von Berufs wegen nicht verzichten. Ich finde es aber generell gut, ab und zu Verzicht zu üben, um die Fastenzeit bewusst wahrzunehmen. Viele Bekannte machen das auch. Außerdem tut es gut, nach der Fastnacht wieder etwas herunterzukommen. Ich finde das Fasten sinnvoll und es sind ja auch nur sechs Wochen.“
- Der 54-jährige Bürgermeister Joachim Baumert aus Tiengen fastet schon seit vielen Jahren: „Für mich ist die Fastenzeit auch eine Zeit, auf liebgewordene Gewohnheiten zu verzichten. Ich esse gerne abends Salzstangen oder Erdnüsse, auf die verzichte ich in der Fastenzeit komplett. Wenn ich dann doch einmal in Versuchung komme, sage ich: ‚Nein, ich esse das jetzt nicht.’ Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, halte ich das auch durch. Außerdem ist diese Zeit für mich eine Zeit des Neuanfangs, des Aufbruchs. Im Frühling, wenn die Natur erwacht, erlebe ich die Schöpfung wieder ganz bewusst. Ich halte die Fastenzeit für etwas Sinnvolles, das auch gut in die heutige Zeit passt. Schließlich tut es gut, sich alltägliche Dinge wieder bewusst zu machen.“
Die Fastenzeit
Nach der närrischen Zeit beginnt für viele Christen die Fastenzeit , die mit dem Aschermittwoch eingeläutet wird und an Ostern endet. Aschermittwoch heißt er deshalb, weil damals die Büßer mit Asche bestreut wurden. Die Fastenzeit dauert 40 Tage und soll an Jesus erinnern, der 40 Tage in der Wüste gebetet und gefastet hat.